Gewinner stehen fest: 22.500, — € Preisgelder für die Stadtteilfarm Huchting, Kultur Vor Ort und ZIS-Zentrum für Migranten u. Interkulturelle Studien e.V.
Am 5. September wurden im feierlichen Rahmen im Theater 11 die Preisträger des Stiftungspreises 2024 bekannt gegeben und geehrt.
Die Jury hatte nach ausgiebiger Sichtung aus knapp 20 Bewerbungen drei Projekte ausgewählt, die durch ihre Idee und ihr Engagement besonders herausstechen. Die Gewinner 2024 stehen fest: Das Projekt „Wilde Pflanzenküche“ der Stadtteilfarm Huchting e.V. gewinnt den mit 10.000 € dotierten ersten Platz. Das Projekt kombiniert Aktivitäten im Farmgarten mit dem Kochen und Backen in der Küche oder auf dem Lagerfeuer. Es geht darum Natur zu erfahren. Gemeinschaft zu erleben und Verantwortung zu übernehmen. Platz zwei belegt das Projekt „Kita Kleks“ von Kultur vor Ort. Hier geht es um Kunst, Sprache, Spiel und ästhetische Bildung im Stadtteil Gröpelingen. Kita-Kleks für Familien ist ein Pilotprojekt, das die Bedarfe der Kitas aufgreift und gemeinsame Familienzeit fördert. Das Projekt wird mit 7.500 € prämiert; der Kinderchor im Schweizer Viertel vom ZIS- Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien e.V. bekommt für den dritten Platz 5.000 € Preisgeld. Viele Familien aus dem Quartier Schweizer Viertel können sich ein Freizeitangebot für ihre Kinder kaum leisten, deshalb sollen die Kinder die Möglichkeit bekommen, sich kostenfrei musikalisch ausleben zu können.
Um den Förderpreis hatten sich fast 20 Initiativen beworben. Alle Bewerber können stolz sein, sich in Bremen für Kinder und Jugendliche zu engagieren und die Kindergeldstiftung bedankt sich für die rege Beteiligung. Die Stiftung zeichnet mit dem Preis Initiativen aus, die sich im Land Bremen für die Integration und gegen Ausgrenzung und Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
„Es ist genau diese Vielfalt an wunderbaren Projekten, die das Besondere der Kindergeldstiftung ausmacht“, findet Wietje Paweleck-Golinski, Vorstandsmitglied.
Nach der Eröffnung durch den Vorstand der Deutschen Kindergeldstiftung Bremen folgte ein gelungenes Rahmenprogramm. Das Theater 11 zeigte einen Ausschnitt aus dem neuen Stück „Wie ein Ritter“, das am kommenden Sonntag seine Premiere feiert. Ein Kurzfilm der Kinderwerkstatt des Atelierhaus Roter Hahn ließ in einem von Kindern selbst produzierten Animationsfilm die Stadtmusikanten lebendig werden. Als Höhepunkt des Abends erfolgte die Preisverleihung an die Gewinner. Alle Projekte wurden in Form eines Interviews auf der Bühne vorgestellt, die zahlreichen Gäste gratulierten den PreisträgerInnen mit großem Applaus und genossen zum Abschluss der Veranstaltung bei einem Getränk den regen Gedankenaustausch zwischen den Preisträgern, deren Familien und Freunden sowie den weiteren anwesenden Gästen.
Zur Deutschen KindergeldStiftung Bremen:
Die Deutsche KindergeldStiftung ist eine Initiative Bremer Bürgerinnen und Bürger zur Förderung von neuen, gemeinnützigen Projekten mit dem Ziel, Chancengleichheit unter Kindern und Jugendlichen herzustellen. Sie wurde gegründet, um einen Beitrag für die Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen unseres Gemeinwesens zu leisten. Die Stiftung soll als Impulsgeber, finanzielle Säule, Projektinitiator und Innovationsschmiede tätig sein. Ihr Leitthema ist „Integration“ – Integration durch Bildung, Integration durch Sport, Integration durch Sprache. In Bremen ist jedes vierte Kind von Armut betroffen, sie werden schnell zu Bildungsverlierern, weil ihren Familien das Geld für Vieles fehlt. Die Deutsche KindergeldStiftung will hier kompensierend unterstützen: Starthilfe oder Kofinanzierung für Projekte oder Angebote geben, die es benachteiligten Kindern ermöglichen, ihre Startnachteile auszugleichen. Die Stiftung unterstützt zum Beispiel nachweislich wirksame Projekte wie StudyFriends, mitKids Aktivpatenschaften, Balu und Du, die Sportakademie Bremen, das Theater 11 und viele weitere Projekte. Die Deutsche KindergeldStiftung Bremen ist der Bürgerstiftung Bremen als Treuhandstiftung angeschlossen.
Stellenangebote
Programm Manager:in für …
Gesellschaftliches Engagement mit Wirkung! Leseförderung vor Ort mitgestalten!Programm Manager:in Bremen/Bremerhaven (schnellstmöglich).
Du möchtest im Bildungsbereich etwas bewegen und Dich für mehr Chancengerechtigkeit von Kindern einsetzen? Du hast Interesse, ein bundesweit erfolgreiches Programm zur Leseförderung an einem neuen Standort aufzubauen? Du bist empathisch, umsetzungsstark und hältst gern die Fäden erfolgreicher Projektkoordination in der Hand? Du hast Freude an der Kommunikation mit Schulen, pädagogischen Fachkräften, Eltern sowie der Vernetzung mit Förder- und Programmpartnern?Du möchtest Teil eines agilen und interdisziplinären Teams sein? Du denkst gerne strategisch und Wirkungslogik ist für Dich kein Fremdwort?
Dann bist Du bei uns richtig! Der gemeinnützige Verein coach@school e.V. hat vor acht Jahren Deutschlands mehrfach ausgezeichneten Bücherkoffer ins Leben gerufen – ein einzigartiges Programm zur kindgerechten Leseförderung in bis zu 50 Sprachen an Bildungseinrichtungen in mittlerweile 13 Bundesländern. Wir arbeiten schnell und professionell in einem dynamischen Umfeld und brauchen genau Dich, um uns weiter zu etablieren. Wir arbeiten rollenbasiert und nach New Work- Prinzipien.
Deine Rollen bei uns
„Standortmanager*in Bremen und Bremerhaven“: Du baust den Standort in Kooperation mit den zuständigen Stellen vor Ort neu auf und sorgst für die Zufriedenheit der Lehr- und Fachkräfte und ihrer Leitungen als erste Ansprechperson. Du begleitest sie wertschätzend und koordinierst die Zusammenarbeit: Vom Onboarding in unser Programm, über ihre Teilnahme an Fortbildungen und Veranstaltungen (künftig über unsere digitale Plattform) bis hin zum Abschlussevent. Du begleitest Schulen bei der Umsetzung des Elternworkhops „Erzählen und Vorlesen in der Familie” und implementierst ein Angebot für „Vorlesecoaches”.
„Fundraisingmanager*in”: Du betreust unsere bestehenden Förderpartner*innen und akquirierst für einen nachhaltigen Ausbau des Programms neue Förderpartner*innen (z. B. Stiftungen, Unternehmen). Du baust langfristige und vertrauensvolle Beziehungen auf, um noch mehr Kindern die Teilnahme am Bücherkoffer Programm zu ermöglichen.
„Kooperationspartner-Magnet“: Du koordinierst bestehende und neue Kooperationen, etwa mit dem Senat, mit anderen Projekten und Institutionen.
„Datenmanagerin“: Du setzt unser Monitoring vor Ort um, bereitest die Ergebnisse für unsere Partner*innen auf und berücksichtigst diese in der Weiterentwicklung des Programms.
„Netzwerker*in“: Du baust das strategische Netzwerk im Stadtstaat aus (z. B. Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Medien, Stiftungen, Unternehmen) und stärkst als Botschafter*in für uns wirkungsvolle Beziehungen in Bremen und Bremerhaven.
„Kommunikationstalent“: Du sorgst dafür, dass unser Programm im Land Bremen bekannt ist. Dazu kann es auch gehören, Veranstaltungen zu organisieren.
Was wir uns wünschen
Du hast ein erfolgreich abgeschlossenes Studium oder mehrjährige einschlägige Berufserfahrung, gern im Bildungs- und/oder NGO-Bereich, idealerweise in der Sprach- oder Leseförderung oder in der Familienbildung
Du hast schon ein Netzwerk in Bremen/Bremerhaven
Du besitzt eine Affinität zu sozialen Themen und identifizierst Dich mit unserer Mission
Du hast Spaß an der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Menschen und sehr unterschiedlichen Personengruppen
Du bist eigeninitiativ, begeisterungsfähig und hast eine offene Persönlichkeit
Du hast eine strukturierte Arbeitsweise, bist flexibel und umsetzungsstark
Ein Remote-Arbeitsplatz und regelmäßige Treffen mit dem Team in Hamburg sind für Dich genau das Richtige
“Vielfalt leben!” ist eines unserer Ziele. Wir freuen uns daher auf alle Bewerbungen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.
Du bist interessiert? Dann freuen wir uns auf Deine Bewerbung bis zum 04.10.2024 an info@coachatschool.org!
Du bist interessiert, das Aufgabenprofil passt aber nicht zu deinen Vorstellungen? Wir stehen dir gerne für ein Vorab-Gespräch unter 040 60 86 37 41 zur Verfügung.
Veranstaltungen
Lichter gegen Rechts: Gem…
Am Samstag, den 21. September, rufen wir alle Bremer:innen dazu auf, sich ab 20:00 Uhr in den Wallanlagen um die Kunsthalle zu versammeln. Mit „Lichter gegen Rechts“ setzen wir ein Zeichen gegen das Erstarken rechtsextremer Parteien in Deutschland und zeigen Solidarität mit den Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Thüringen, in denen wichtige Landtagswahlen stattfinden. Mit dieser Aktion wollen wir auf die Bedrohung der Kultur- und Kunstszenen aufmerksam machen, die durch rechtsextreme und rechtspopulistische Kräfte bundesweit gefährdet sind.
Was ist geplant?
Künstlerische Projektionen: Die Rückfassade der Kunsthalle wird zur Leinwand für eine Kunstinstallation. Bremer Künstler*innen werden live ihre Auseinandersetzung mit dem Erstarken rechter Kräfte in Deutschland gestalten. Diese Kunstwerke werden mit Hilfe von Urban Screen als animierte Illustrationen projiziert, um einen lebendigen Dialog über die Bedrohung der Kunstfreiheit zu eröffnen.
Lesungen von Solidaritätsbriefen: Auf der Bühne lesen Menschen aus Bremen Briefe und Kommentare von Kunst- und Kultureinrichtungen aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen vor. Diese Zeugnisse schildern die verheerenden Auswirkungen, die das Erstarken der AfD und der politische Druck auf ihre Arbeit hat.
Spendenaktion: Während der Veranstaltung werden Spenden für die Einrichtungen gesammelt, deren Briefe vorgelesen werden. Mit den Spenden wollen wir diese Orte der Kultur und Kunst in ihrer Arbeit unterstützen und Solidarität bekunden.
Lichter ins Dunkel bringen: Der Faschismus funktioniert durch die Illusion von Konsens – das Schweigen oder Wegsehen. Wir wollen aber hinsehen und laden daher alle Bremer:innen ein, aktiv Hoffnung ins Dunkel zu tragen. Wir rufen alle Bremer:innen auf mit einem (elektrischen) Licht in die Wallanlagen zu kommen und ein großes Lichtermeer für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft zu bilden.
Warum ist das wichtig? Mit dem Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Kräfte gerät auch die Kunstfreiheit als wichtige Säule unserer demokratischen Gesellschaft in Gefahr. In vielen Teilen Deutschlands erleben Kulturstätten bereits jetzt rechte Angriffe und Bedrohungen. Die Wahlerfolge der AfD und anderer rechtsextremer Parteien könnten diese Angriffe noch verstärken und zur systematischen Einschränkung von Kunst und Kultur führen.
Wenn wir nicht wollen, dass unsere Kulturlandschaft von rechten Ideologien bestimmt wird, müssen wir jetzt aktiv werden. „Lichter gegen Rechts“ ist unser Beitrag, um gemeinsam für die Kunstfreiheit einzustehen und gegen die Bedrohung durch rechte Politik Position zu beziehen. Gemeinsam fordern wir eine stärkere Unterstützung der Kultur- und Erinnerungsarbeit in ganz Deutschland.
Lichter gegen Rechts ist eine Veranstaltung von Laut gegen Rechts in Kooperation mit URBANSCREEN, der Kunsthalle Bremen, dem Theater Bremen, der Stadtbibliothek Bremen, Joke Event AG, der Freiwilligen-Agentur Bremen, Vomhörensehen, The Femal Marketing Club und Hoppenbank e.V.
News
Schwankhalle erhält Thea…
Kulturstaatsministerin Roth gibt Preisträger des Theaterpreises des Bundes 2024 bekannt: „Theater sind wichtige Orte des Dialogs und der Demokratie“.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat heute die Gewinner des Theaterpreises des Bundes bekanntgegeben. Den mit 200.000 Euro dotierten Hauptpreises erhält die Schwankhalle in Bremen. Weitere Preisträger sind das Hessische Landestheater Marburg, das Ernst-Barlach-Theater in Güstrow sowie das FELD Theater für junges Publikum in Berlin-Schöneberg. Sie erhalten Preisgelder in Höhe von jeweils 100.000 Euro. Kulturstaatsministerin Claudia Roth wird die Auszeichnungen am 2. Oktober auf einer festlichen Gala im Haus der Berliner Festspiele verleihen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „In Zeiten, in denen die Freiräume der Kultur immer öfter von den Feinden der Demokratie angegriffen und in Frage gestellt werden, ist es wichtig, gerade kleinere und mittlere Theater in ihrer Arbeit zu unterstützen. Denn Theater sind wichtige Impulsgeber, sie bieten Raum für neue und andere Perspektiven, für frische Ideen und freies Experimentieren. Sie stehen für Vielfalt, für Dialog mit ihrem Publikum, immer wieder überraschende, ästhetische Neuerungen sowie der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit. Dabei haben sich diese von einer Fachjury ausgewählten Theater besonders ausgezeichnet. Meinen Glückwunsch an die Teams, die hinter diesem Erfolg stehen!“
Der Theaterpreis des Bundes wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verliehen. Die Auszeichnung wird für ein herausragendes Programm verliehen und würdigt mittlere und kleinere Theater, besonders auch abseits der Metropolen. In diesem Jahr haben sich insgesamt 61 Einrichtungen beworben. Der Preis wird umgesetzt vom Fonds Darstellende Künste.
Am Tag der Preisverleihung findet ein Fach-Symposium zum Thema „Pleasures & Politics of Autonomy – Theater zwischen Widerständigkeit und Verantwortung“ statt. Das Symposium ist öffentlich zugänglich und wird vom Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts organisiert.
Begründung der Jury
Die Schwankhalle in der Bremer Neustadt ist eines der zentralen Produktionshäuser in Deutschland. Zur Programmatik gehört die gesamte Vielfalt der performativen Künste mit aktuellen Positionen aus Performance, Theater, Tanz und Musiktheater auf nationaler und internationaler Ebene. Gleichzeitig ist die Schwankhalle ein maßgeblicher Verstärker der Freien Szene in Bremen, bietet lokalen Künstler*innen Residenzen, Koproduktionen, Aufführungs- und Vernetzungsmöglichkeiten sowie kulturpolitische Strategieberatung und vereint politisches Theater mit der Kunst der herzlichen Gastgeber*innenschaft. Das Team um die künstlerischen Leiterinnen anna K. Becker und Katrin Hylla entwickelt dafür die bisherige Arbeit der Schwankhalle bemerkenswert weiter, indem sie die lokale Verankerung über neue künstlerische Formate ausgebaut und Spiel- und Denkräume für vielfältige Perspektiven geschaffen haben. Vom „Bootsballett mit Blechmusik“ auf dem Werdersee, über den nachbar*innenschaftlichen „Schwankcore“, das Versammlungsformat „Open Schwankhalle“, das von Bremer Kindern gegründete „Kindergericht“ bis zu Flohmarkt und regelmäßigen Spieleabenden – mit der Entwicklung einer Vielzahl an Projekten übernimmt die Schwankhalle viele Aufgaben eines Theaters für die Stadt und stellt mit einer großen Portion künstlerischem Erfindungsreichtum dessen Potenzial als Dritter Ort in den Fokus, indem Barrieren abgebaut und neue Zugänge für neue Publika geschaffen werden. Unter dem Motto „Platz machen“ bekommen dabei insbesondere marginalisierte Stimmen und Positionen Sichtbarkeit. Die Schwankhalle zeichnet sich aus durch eine ganzheitliche Förderung der Freien Szene, die Präsentation von mutigen, herausragenden Positionen und die Initiierung eines wertschätzenden, solidarischen Diversifizierungsprozesses nach innen und außen. Dabei beeindruckt vor allem der Spagat zwischen qualitativ hochwertigem, künstlerischem State of the Art-Programm und dem konsequent und sehr überzeugend verfolgten Weg auf erfrischende und experimentierende Art und Weise in die Stadt und zukünftige Publikumsräume hineinzuwirken. Die Schwankhalle ist Preisträgerin des Theaterpreises des Bundes 2024 und die Jury freut sich auf viele weitere zukunftsweisende und inspirierende Projekte aus Bremen.
Veranstaltungen
»Die k:abine«: Das neue…
«Die k:abine»: Das neue Projekt der AG Kulturelle Bildung ist ein mobiles Kommunikationsexperiment, das den vorurteilsfreien Austausch zwischen einander unbekannten Menschen ermöglichen soll. Mit dem Sichtschutz der Kabine findet der Dialog telefonisch statt, Alter, Hautfarbe, Kleidung der Dialogpartner:innen bleiben ein Geheimnis.
Das anonyme Gespräch bekommt seine Impulse durch Fragekärtchen, die in der Kabine vorhanden sind und Themen setzen – ein akustisches „blind date“ in einer Telefonzelle. „Die k:abine“, ist ein Projekt der AG Kulturelle Bildung von Stadtkultur und wird von den young artists (steptext dance project) tänzerisch bespielt.
News
Meilenstein für die Club…
Sind Clubs künftig Kulturorte zweiter Klasse?
Pressemitteilung: LiveKomm
Das Bundeskabinett bringt im Rahmen der Novellierung des Baurechts die Einführung einer neuen Kategorie „Musikclubs“ auf den Weg. Die LiveKomm begrüßt erste Schritte, sieht jedoch im weiteren parlamentarischen Verfahren weitere Nachbesserungsbedarfe. Großer Handlungsbedarf zeigt sich auch bei den Schallregulierungen.
Hamburg, 04. September 2024
Der heutige Kabinettsbeschluss ist ein Meilenstein für die Clubkultur. Die Gesetzgebung sieht erstmals in der Baunutzungsverordnung eine geänderte Einstufung für Musikclubs vor, die sie künftig von Vergnügungsstätten abgrenzt. Die positiven städtebaulichen Wirkungen von Musikclubs werden somit endlich anerkannt. Die beschlossenen Novellierungen gibt den kommunalen Verwaltungen mehr Möglichkeiten für die Ansiedlung von Musikspielstätten in Industriegebieten und in Sondergebieten.
Die 2021 durch den Deutschen Bundestag beschlossene Anerkennung und Einstufung als „Anlagen kultureller Zwecke“ wird mit dieser Lösung als Sonderkategorie „Musikclubs“ jedoch bislang nicht endgültig umgesetzt.
Die LiveKomm, als Bundesverband der Musikspielstätten in Deutschland, setzt sich weiterhin für die vollständige Anerkennung und Besserstellung von Clubs als kulturelle Orte im Baurecht ein und appelliert an den Bundestag dies ebenfalls zu tun.
Auf Einwirken des Ministeriums der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, erfolgte im Vergleich zum vorherigen Referentenentwurf zwar zumindest bei der Gebietszulässigkeit in Industriegebieten eine leichte Anpassung. Dies ist ein zu begrüßender Teilerfolg angesichts der Blockadehaltung des Umweltministeriums, das sich dem politischen Auftrag durch den Bundestag, Musikspielstätten als Kulturorte wertschätzend zu behandeln, weiterhin zu widersetzen versucht. So verhindert der Entwurf weiterhin u.a. keine Besserstellung bei der Neuansiedlung von Clubs in Gewerbegebieten und allgemeinen Wohngebieten. Die Belange des Bestandsschutzes für bestehende Musikclubs erfahren somit keine Verbesserungen.
Christian Ordon, Geschäftsführer der LiveKomm kommentiert:
„Die lange von uns angestrebten Novellierungen im Baurecht und den Schallregularien gehen nun auf die Zielgrade. Bei der Baunutzungsverordnung sehen wir erste Anzeichen, die schwierige Situation der Live- und Clubkultur anzugehen. Jedoch bräuchte es weitere Fortschritte, um dem Parlamentswillen zu entsprechen. Beim Schall blockt das Bundesumweltministerium weiterhin und verweigert jegliche Kompromisslösung. Wir rufen die Verantwortlichen zu konstruktiven Zusammenarbeit auf.“
Besonders deutlich wird der Widerstand der ministeriellen Fachebenen bei der Neufassung der TA Lärm, die sich aktuell ebenfalls in der Ressortabstimmung befindet. Dort werden u.a. Geräusche, verursacht durch Publikumsverkehr, weiterhin den Spielstätten zugerechnet – dabei lässt sich vielfach gar nicht ausmachen, ob Clubbesuchende oder vorbeiziehende Feierwillige mit anderem Ziel die Ursache hierfür sind. Auch sind keine wirklichen Verbesserungen für den Bestand von Kulturorten bei heranrückender Wohnbebauung vorgesehen. Genau dies ist jedoch vielerorts der ausschlaggebende Faktor für die Verdrängung von Musikspielstätten.
Die Novellierung der TA-Lärm erfolgt im Bundesrat. Die Baunutzungsverordnung wird nach dem jetzigen Kabinettsbeschluss in Kürze im Bundestag beraten und dort verabschiedet. Nach enorm kurzen Fristsetzungen für Stellungnahmen mitten in der Sommerzeit haben sich verschiedene Verbände zur BauNVO und TA Lärm auch über die Livemusikbranche hinaus kritisch positioniert. Die LiveKomm setzt nun auf das Einwirken der Abgeordneten im Deutschen Bundestag und den Ländervertretungen für weitere Anpassungen der Gesetzesentwürfe – im Sinne einer lebendigen (Live-, Festival- und Club-)Kultur.
*
Pressemitteilung Kulturstaatsministerin Roth zur Besserstellung der Clubs in der heute beschlossenen Baurechtsnovelle: „Eine gute Nachricht für die Clubkultur“
Pressemitteilung 211, Mittwoch, 4. September 2024
Das Bundeskabinett hat heute einen Entwurf zur Novelle des Baugesetzbuches beschlossen. Darin gibt es erstmals eine eigene Kategorie für Musikclubs, sie fallen also nicht mehr unter den Nutzungsbegriff der Vergnügungsstätten. Mit der Anpassung des Baurechts und der damit verbundenen Anerkennung der kulturellen Bedeutung der Clubs setzt die Bundesregierung ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Musikclubs sind Orte, in denen Kultur stattfindet und gelebt wird. Sie bringen Menschen unterschiedlicher Lebenswelten zusammen und fördern ein Zusammenleben in Vielfalt. Deshalb ist diese Novelle eine gute Nachricht für die Clubkultur. Denn endlich gibt es nun im Baurecht eine Anerkennung der kulturellen Bedeutung der Clubs.
Mein Haus und ich haben uns sehr dafür eingesetzt, das Baurecht für die Kultur insgesamt und die Clubs im Besonderen zu verbessern. Durch die Novelle kann Clubkultur in der Stadtentwicklung in Zukunft eine andere und größere Rolle spielen. Das ist gerade in Hinblick auf die zunehmende Verdrängung aus den Innenstädten sehr wichtig. Kultur hat für die Stadtentwicklung eine große Bedeutung: Sie ist ein entscheidender Standortfaktor und steigert die Lebensqualität und Attraktivität des Umfeldes.
Auch bei der Frage des Lärmschutzes brauchen die Clubs aber auch noch mehr Spielräume. Dafür werden mein Haus und ich uns innerhalb der Bundesregierung einsetzen.
Die Förderung der Clubkultur ist für mich ein wichtiges Anliegen, das wir in meinem Haus etwa mit dem Spielstättenprogrammpreis APPLAUS oder den Clubförderprogrammen der Initiative Musik voranbringen.“
Die Federführung für die Novelle des Baugesetzbuches liegt beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Die Novelle soll in diesem Jahr vom Bundestag beschlossen werden.
News
Demonstration am 04.09.: …
Am 1. September wurde in Thüringen die AFD stärkste Kraft, damit ist eine faschistische Partei auf Landesebene mit der Regierungsbildung beauftragt. In Sachsen landet die AFD knapp hinter der CDU und auch die anstehende Wahl in Brandenburg wird eine Herausforderung für alle demokratischen Kräfte. Obwohl es viele von uns nicht überrascht, bleibt die Realität schockierend und alarmierend.
Doch genau diesen Moment des Schocks und der Empörung wollen wir nutzen. Wir müssen jetzt LAUT sein und uns solidarisch zeigen! Wir möchten gemeinsam in Bremen ein starkes Zeichen setzen: Wir stehen an der Seite aller Menschen, die sich gegen diese rechtsextreme Partei einsetzen und fordern, dass es keine Zusammenarbeit mit der AFD gibt.
Wir, das begann als ein kleiner Kreis an engagierten Bremer:innen mit wenig bis keiner Erfahrung in der Organisation von Demonstrationen, welcher jetzt schon zu einem großen Kreis an Unterstützer:innen angewachsen ist. Wir werden unterstützt von: „Laut gegen Rechts“, die „OMAS GEGEN RECHTS Bremen“, „Attac Bremen“, der „DGB Bremen-Elbe-Weser“, die „KlimaWerkStadt“, “Lucie-Bremen” und „Fridays for Future Bremen“.
Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung, uns gegen Menschenhass, gesellschaftliche Spaltung und rechte Hetze einzusetzen. Die Wahlen mögen lokal sein, doch die Auswirkungen betreffen uns alle. Deswegen rufen wir auf zu einer großen Kundgebung:
Trotz(t) alledem! Wir sind mehr! Wir machen weiter! Wir sind ein spontaner Zusammenschluss von acht engagierten Bremer:innen. Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen schockieren uns. Der öffentliche Diskurs wird immer rechter und menschenfeindlicher. Deshalb rufen wir, mit der Unterstützung von „Laut gegen Rechts“ und den „Omas gegen Rechts“, am 4.9 um 18 Uhr auf dem Domshof zu einer Kundgebung gegen rechte Hetze und Faschismus auf. Wir sind entschlossen, unsere Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Wir sagen nein zu jeglicher Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Wir sagen nein, zur AFD und ihrem faschistischen Gedankengut. Wir fordern von den Politikern aller Parteien: Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien auf keiner Ebene! Wir fordern außerdem die Abkehr von einer rechten Rhetorik und eine Rückkehr zu einer sozialen Politik, die alle einschließt.
OUT LOUD AGAINST FASCISM! ENOUGH IS ENOUGH! Together! Ensemble! معا ! заедно!JUNTO! ביחד !вместе разом! همراه ! bi hev re ! ọnụ! ብሓባር ! beraber! Cùng
Kommt vorbei, teilt den Aufruf, seid laut. Denn wir sind Mehr!
Der Aufruf wird unterstützt von: „Laut gegen Rechts“, „Omas gegen Rechts“, „Fridays for Future“, „Attac“, dem “DBG” und „KulturPflanzen e.V“. – Lasst uns gemeinsam die Straßen füllen und klar machen, dass wir solange LAUT sind, bis Rechtsextremismus, Rassismus und die rechte Hetze besiegt sind. In einer Zeit, in der das Erstarken rechtsradikaler Parteien immer bedrohlicher wird, ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenstehen und Solidarität zeigen.
Größere Akteurinnen wie Laut gegen Rechts, Omas gegen rechts, Attac, Fridays for Future Bremen, der DGB und viele andere sind die Unterstützer:innen dieser Aktion. Doch es ist eine Bewegung, die von uns allen getragen wird. Sei dabei und mach mit!
Lasst uns am 4. September um 18 Uhr auf dem Domshof ein starkes Zeichen setzen – für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft. Gemeinsam gegen Rechts!
Solidarische Grüße, Euer Organisationsteam
News
»Für eine Stärkung der…
Positionspapier der Stadtkultur Bremen.
Die enormen Kostensteigerungen aufgrund von Inflation, Energie sowie (teilweise) der Tarifanpassungen sind für die Einrichtungen der freien Bremer Kulturszene – von denen sich die meisten in der Stadtkultur Bremen e.V. zusammengeschlossen haben – nicht mehr aufzufangen. Hinzu kommen weiterhin die negativen Auswirkungen der Pandemie, wie zum Beispiel die Publikumsentwicklung.
Konzerte, Ausstellungen, Kreativräume, Museen, Archive, Werkstät- ten, Ferienprogramme, Tanz, Schauspiel, Gesang und Bildende Kunst: all das gestalten und ermöglichen die Einrichtungen der freien Szene in Bremen. Sie sind Ort für Begegnung, Teilhabe und Austausch: was nicht zuletzt in der gegenwärtigen krisengeschüttelten Zeit unabdingbar ist. Für eine demokratische und gestärkte Zivilgesellschaft braucht es eine freie Kulturszene, die Stadtteilkultur, kulturelle Bildung und Kulturproduktion gestalten kann.
Der Kulturförderbericht und vor allem der Doppelhaushalt 2020/21 der rot-grün-roten Landesregierung haben die freien Einrichtungen deutlich gestärkt. Das begrüßen wir sehr! Auch die institutionelle Förderung vom Kulturbeutel e.V. und dem Kukoon ab 2023 sowie die dreijährige Konzeptförderung des Kulturnetz e.V. freuen uns sehr. Aufgrund der Kostensteigerungen sind die Förderungen der meisten freien Einrichtungen jedoch wieder auf ein Niveau von vor 2020 herabgesunken.
Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen:
Enorme Energiekostensteigerung.
Die steigenden Kosten für Produktion, Materialien und Technik gehen zulasten der gemeinnützig organisierten Einrichtungen. Eine gleichbleibende Förderung für freie Einrichtung bedeutet eine Kürzung der Mittel. Die prekären Beschäftigungsverhältnisse nehmen wieder zu.
Die Publikumszahlen haben nicht ein erhofftes Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Auch die Umsätze der veranstaltungsbegleitenden und -finanzierenden Gastronomie haben sich reduziert. Beides wirkt sich negativ auf die Einnahmen der freien Kultureinrichtungen aus.
Die Kultureinrichtungen sind Orte der sozialen Teilhabe und kulturellen Bildung, haben zumeist ein offenes kostenloses oder kostengünstiges Angebot. Um einen niedrigschwelligen Zugang zu Kultur für alle zu gewährleisten, können die Kostensteigerungen nicht über höhere Eintrittspreise oder andere Einnahmequellen ausgeglichen werden.
Wir erwarten von den kulturpolitisch Verantwortlichen,
Wir erwarten von den kulturpolitisch Verantwortlichen, im Zuge der Bürgerschaftswahl 2023 die freie Kulturszene und deren Einrichtungen zu stärken. Eine in die Zukunft gerichtete Kulturpolitik muss krisenresistente Strukturen etablieren.
Die Fördersummen müssen angepasst werden, um die Überlebensfähigkeit der Einrichtungen zu sichern.
Es braucht einen einmaligen Inflationsausgleich von 10% und eine dynamische Anpassung der Förderung von jährlich 1,5%.
Es braucht eine transparente, zügige und unbürokratische Abwicklung und Umsetzung des Kulturfonds Energie und ggf. einen auf Landesebene installierten Nothilfe-Fonds.
Es braucht ein klares Bekenntnis, eine klare Zuständigkeit und eine klare Strategie beim Senator für Kultur für faire Bezahlung in freien Kultureinrichtungen.
Die Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne in Schloß Holte-Stukenbrock bei Bielefeld erinnert seit 1996 an deutsche Kriegsverbrechen im Nationalsozialismus. Zwischen 1941 und 1945 befand sich dort ein Kriegsgefangenenlager, wo mehr als 300.000 Menschen vor allem aus der Sowjetunion festgehalten, durch Zwangsarbeit ausgebeutet und ausgehungert wurden. Viele von ihnen starben. Das Stalag 326 war nicht nur ein relevanter Standortfaktor für die Arbeitseinsätze im Ruhrgebiet (der größte Ballungsraum und Wirtschaftsraum im Deutschen Reich), sondern auch für die übrigen Regionen. Sowjetische Kriegsgefangene wurden unter anderem massiv in produzierenden Unternehmen und Betrieben zur Herstellung von Waren aller Art eingesetzt; ebenso zur Rohstoff- und Ressourcengewinnung. Der sogenannte „Russeneinsatz“ tangierte fast alle Bereiche des (zivil)gesellschaftlichen Lebens.
Am 6. Mai 2015 hatte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck in Schloß Holte-Stukenbrock in seiner Rede zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gesagt, dass das grauenhafte Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen als zweitgrößte Opfergruppe mit ungefähr 3 Millionen Toten nie angemessen ins öffentliche Bewusstsein gekommen sei und bis heute in einem „Erinnerungsschatten“ liege.
Am 26. September hatte der Kreis Gütersloh mitgeteilt, dass die CDU in der laufenden Kreistagssitzung ihren Vorschlag zurückgezogen habe, den Stalag-Förderverein mit jährlich 200.000 Euro zu unterstützen. Eine Beteiligung an den Betriebskosten sei mit 36 zu 33 Stimmen abgelehnt worden. Der Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte erklärte dazu, dass neben der CDU-Fraktion die AfD und die Gütersloher Freien und Unabhängigen Wähler dagegen gestimmt hätten.
Durch seine Stellungnahme vom 30. September wurde der Vorgang einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. So teilte der Förderverein mit, dass die Gedenkstätte bis auf Weiteres geschlossen werde. Die Entscheidung des Kreistags habe „uns zutiefst getroffen und schockiert“. Am 1. Oktober hat sich die Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in die Debatte eingeschaltet: „Es wäre ein herber Rückschlag für die Erinnerungskultur in unserem Land und ein gefährlicher Präzedenzfall, wenn die Gütersloher CDU mit Unterstützung der AfD die Finanzierung einer wichtigen Gedenkstätte stoppt und damit deren Schließung riskiert“. Roth kündigte an, dass sie die Verantwortlichen auf der Landesebene und der kommunalen Ebene zu einem klärenden Gespräch bitten werde. (Quelle: ZEIT ONLINE und Stellungnahme des Vorstands des Fördervereins Gedenkstätte Stalag (VI K) Senne e.V.)
Die Freiwilligen Agentur Bremen vermittelt Freiwillige, die sich für Schutzsuchende aus der Ukraine engagieren wollen, an (kulturelle) Einrichtungen, die Projekte und Kurse mit Geflüchteten durchführt.
Die Einrichtungen und Initiativen können sich über diesen Link in ein Online-Formular der Freiwilligen Agentur eintragen, und werden von dieser kontaktiert, sobald eine:r der vielen Freiwilligen zur Anfrage passt.