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Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit ist eine spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie im Bereich Kultur und Medien. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien werden Pilotprojekte initiiert, begleitet, dokumentiert und kommuniziert.

Der CO2 Rechner


Der CO2 Rechner basiert auf dem Creative Green Tool von Julie’s Bicycle und wurde vom Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien mit Hilfe der EON-Stiftung und der EnergieAgentur.NRW adaptiert, übersetzt und für die Deutsche Kultur angepasst. Somit sind im CO2 Rechner deutsche Emissionsfaktoren hinterlegt.

Das Werkzeug wird der deutschen Kulturbranche ab Mai 2023 für 100 Tage bis zum 15. August 2923 kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Umweltwirkungen von kulturellen Institutionen, Veranstaltungsorten, Büros, Tourneen, Produktionen, Veranstaltungen oder eines Festivals zu erfassen und zu verstehen.

Weltweit wurden mit dem Tool mehr als 5.000 Klimabilanzen nach dem Greenhouse Gas Protokoll erstellt, ausgewertet und Maßnahmen abgeleitet. In Deutschland entstanden mit dem Tool mehr als 260 Klimabilanzen für alle Teilbereiche der Kultur von groß bis klein, von kommerziell bis gefördert, von Hochkultur bis Pop. Immer in enger Zusammenarbeit mit den Akteur:innen.

100 Tage kostenlos testen.

Bis zum Sommer ist der Rechner zu Testzwecken nutzbar, jedoch werden in dieser Zeit keine weiteren Updates und Bugfixes umgesetzt. Das Aktionsnetzwerk übernimmt keine Garantie für das Ergebnis der Klimabilanzen und bitten darum, das Tool nicht für kommerzielle Zwecke einzusetzen. Das Aktionsnetzwerk bietet ab Mai 2023 einmal im Monat eine digitale „CO2-Rechner Sprechstunde“ an, bei der das Team für Rückfragen und zum Austausch zur Verfügung steht.

Anmeldung für den zeitlich begrenzten kostenlosen Zugang zum CO2 Rechner und für die Einladung zu Onboarding Online Sessions hier: Anmeldung zur offenen Beta-Phase

Digitales Handbuch zur Einführung in die Klimabilanzierung von Kultur

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Stadtkultur Bremen wollte von den Parteien wissen, wie sie in der kommenden Legislaturperiode Bremen kulturpolitisch gestalten möchten. Wir haben fünf Fragen an die Parteien gestellt und veröffentlichen hier nach und nach die eingehenden Antworten.

Frage 1:

Welche Vorschläge hat Ihre Partei, um die steigenden Kosten aufgrund der Inflation für freie Kultureinrichtungen aufzufangen?

SPD LAND BREMEN:

Wir werden uns vor dem Hintergrund der aktuellen Lage konsequent für die finanzielle Absicherung von Künstler*innen und Kulturschaffenden einsetzen. Dies soll u. a. über gezielte Förderprogramme sowie einen angemessenen Inflationsausgleich geschehen. Wertschätzung für die Menschen in Kunst und in der Kultur heißt für uns auch für faire wirtschaftliche Grundlagen und gute Arbeitsbedingungen zu sorgen. Kultureinrichtungen und Kulturschaffende stehen weiterhin vor großen Herausforderungen. Hohe Energiekosten belasten die Budgets und können nicht einfach durch erhöhte Eintrittspreise aufgefangen werden. Wir haben den Kulturetat in der laufenden Legislaturperiode vor dem Hintergrund der Pandemie deutlich erhöht und im besonderem Maße auch den Kulturbereich und die Künstlerinnen und Künstler unterstützt. Neben der Erhöhung des Kulturetats wurde auf Bundesebene ein Sonderfonds bereitgestellt, der durch bremische Landesmittel ergänzt wird, um die Kultureinrichtungen gezielt vor den Auswirkungen der Inflation und Kostensteigerungen zu unterstützen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:

Mit der Strom- und Gaspreisbremse hat das grüne Bundeswirtschaftsministerium ein Instrument auf den Weg gebracht, das direkt an einem der großen Preistreiber ansetzte. Mit dem Kulturfonds Energie hat das ebenfalls grüne BKM für Kultureinrichtungen einen weiteren Schutzschirm aufgespannt. Zusätzlich hat der Senat Mittel für die Bremischen Zuwendungsempfänger – und somit auch für Kultureinrichtungen – zur Verfügung gestellt, um sie bei Energiemehrkosten zu unterstützen. Wir stellen sicher, dass Kultureinrichtungen nicht unverschuldet in Not geraten.

Die Inflation macht sich nicht nur bei den Energiepreisen bemerkbar. Langfristig wird daher kein Weg an einer Erhöhung der Zuwendungen vorbeiführen. Mit Angeboten wie dem Jugendpass und dem Kulturpass auf Bundesebene stabilisieren wir zusätzlich die Nachfrage. Auch setzen wir uns für eine Sozial- und Arbeitsmarktpolitik ein, die auch Menschen mit geringeren Einkommen die Spielräume eröffnet, die es braucht, um Kulturangebote zu besuchen.

DIE LINKE. Bremen:

Wir setzen uns für mehr Geld im Kulturhaushalt ein, damit alle Kultureinrichtungen gestärkt werden: Regelmäßig arbeitende Projekte wollen wir dauerhaft in die institutionelle Förderung überführen, gleichzeitig aber auch die Projektförderung nochmals ausbauen. Dabei achten wir darauf, dass Projekte von Frauen zumindest gleichberechtigt in der Förderung vertreten sind. Das Pop-Office Bremen werden wir verstetigen. Außerdem wollen wir noch mehr Kulturförderung von der Bundesebene nach Bremen holen. Das schaffen wir, indem wir den Matching-Fonds ausbauen. Die erfolgreich etablierte niedrigschwellige Förderung von Junger Szene und Subkultur führen wir fort. Nach dem Erfolg in der Corona-Krise sollte ein öffentliches Stipendienprogramm für Kulturschaffende fortgeführt werden, um regelmäßig Künstler*innen eine freie Produktionsphase im Land Bremen zu ermöglichen. In der derzeitigen Situation braucht es für die Kultureinrichtungen aber außerdem einen Inflationsausgleich, um die steigenden Kosten auffangen zu können.

CDU Bremen:

Die freie Kulturszene ist eine große Bereicherung für unsere Stadt, die wir sehr wertschätzen und fördern. Die immer noch spürbaren Folgen durch die Corona- Pandemie und die anhaltend hohe Inflation, insbesondere im Bereich der Energiekosten, haben erhebliche negative Auswirkungen auf die Kulturszene. Freie Kultureinrichtungen sind davon stark betroffen und leiden zum Teil unter finanziellen Nöten. Wir setzen uns dafür ein, die Zuwendungen für die freie Kulturszene anzupassen, um die inflationsbedingt steigenden Kosten aufzufangen. Sie können sich daher auch weiterhin sicher sein, dass wir uns für die freie Kulturszene einsetzen werden.

Frage 2:

Welche Vorschläge hat Ihre Partei für krisenresistente Strukturen, die den Erhalt einer freien Bremer Kulturszene auch in einer möglichen weiteren Zuspitzung von multiplen Krisen gewährleistet?

SPD LAND BREMEN:

Corona hat unsere Gesellschaft auf die Probe gestellt und zu Zerklüftungen geführt. Das wirkt sich auch auf den Kultursektor aus. Wirtschaft und Kultur sind eng miteinander verflochten. Kulturelle Angebote können standortfördernde Wirkung entfalten. Für uns ist es daher wichtig, dass wir die „unterstützenden Strukturen“ im Grenzbereich zwischen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Aktivitäten weiter verbessern. Dazu gehört, dass wir unsere Theater, Museen, Galerien, Orchester und nicht zuletzte die freie Szene und kleineren Kultureinrichtungen weiter verlässlich fördern, um so ein konstantes „Erneuern im Bestand“ zu ermöglichen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:

Die wohl beste Prävention für zukünftige Krisen ist es, diese zu bekämpfen solange und so gut dies möglich ist, beim Klimawandel wollen wir genau dies tun. Diese Herangehensweise prägt insgesamt unseren Umgang mit Krisen. Hinsichtlich der Energieversorgung setzten wir auf möglichst große Unabhängigkeit durch erneuerbare Energien. Doch auch aus Corona haben wir viel gelernt und haben mit unserer Regierungsbeteiligung gezeigt, dass wir in Krisen zusammenhalten. Mit dem Open Air- Förderprogramm, den Stipendien, der Defizitförderung usw. haben wir die Kulturszene durch die Krise begleitet. Der Schutz und die Förderung des kulturellen Lebens, für das die freie Szene so wichtig ist, haben in Bremen Verfassungsrang, wir werden sie daher in allen Situationen gewährleisten. Eine strukturell gut aufgestellte freie Szene, mit gesicherten Orten und zuverlässiger Förderung wird auch zukünftige Krisen mit unserer Hilfe gut überstehen.

DIE LINKE. Bremen:

Welche Vorschläge hat DIE LINKE. Bremen für krisenresistente Strukturen, die den Erhalt einer freien Bremer Kulturszene auch in einer möglichen weiteren Zuspitzung von multiplen Krisen gewährleistet?

Antwort: Die rot-grün-rote Koalition hat gezeigt, dass sie Kultureinrichtungen nicht im Regen stehen lässt. In der Corona Krise wurden die freien Kultureinrichtungen weiterhin zu 100 Prozent unterstützt, auch wenn sie aufgrund des Lockdowns keine Veranstaltungen anbieten konnten. Freie Künstler*innen wurden durch ein Stipendienprogramm aufgefangen.

In der derzeitigen Energiekrise erhalten alle Kultureinrichtungen, selbstverständlich auch die der freien Szene, eine erhebliche Unterstützung bei der Bewältigung der zusätzlichen Energiekosten. Die Koalition hat hier immer schnell auf neue Notlagen reagiert, so muss auch in Zukunft gehandelt werden. Darüber hinaus erleichtert eine auskömmliche Finanzierung der freien Einrichtungen auch in Krisenzeiten nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Für eine bessere finanzielle Grundausstattung wollen wir uns einsetzen.

CDU Bremen:

Wir wollen für alle Bereiche des Landes Bremen und in allen Senatsressorts eine Strategie für Krisenbewältigung, Krisenresilienz und Krisenprävention erarbeiten. Dazu werden wir aus den Erkenntnissen der verschiedenen Krisen unserer Zeit eine Bestandsaufnahme durchführen und Maßnahmen für zukünftige Krisen ableiten. Dabei ist für uns auch wichtig, dass die freien Kultureinrichtungen in zukünftigen Krisen auch unbürokratisch an finanzielle Unterstützung kommen.

Frage 3:

Wie kann eine Faire Bezahlung in freien Kultureinrichtungen in Förderstrukturen verankert werden (ohne dass diese nur zulasten von Zielvereinbarungen und Projektumsetzungen möglich ist)?

SPD LAND BREMEN:

Wie alle anderen Berufsgruppen benötigen auch Kulturschaffende gute Arbeitsbedingungen. Wir werden an unsere Strategie der Verlässlichkeit der letzten Jahren anknüpfen und faire Bezahlung in der Kultur weiter forcieren, etwa bei den Honoraren für Künstler*innen. Zudem setzen wir uns für einen verbesserten Zugang zur Künstlersozialkasse ein, um Altersarmut entgegenzuwirken, und werden das Thema in diesem Sinne in den entsprechenden Bundesgremien vertreten. Faire Bezahlung ist auch ein Ausdruck ehrlicher Wertschätzung.

Die Verbesserung der sozialen Lage von Künstler*innen und Kulturschaffenden bleibt auch in der kommenden Legislaturperiode unser Ziel. Dabei werden wir sie auch bei der Einwerbung von Stipendien, Fördergeldern und anderen Drittmitteln unterstützen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:

Kulturelle Arbeit muss in der freien Szene ein sicheres Einkommen bieten. Anderenfalls kann von Künstler*innen, Techniker*innen, Kulturmanager*innen und all denen, die unsere Kulturlandschaft mit Leben füllen, nicht erwartet werden, dass sie ihre Aufgaben erfüllen können. Projektezuschnitte und Zielvereinbarungen müssen daher so realistisch getroffen werden, dass sie mit dem vorhandenen Budget und Personalmitteln gut zu erreichen sind. Auch weiterhin wollen wir, dass Kultureinrichtungen keine überzogenen Zielvorgaben gemacht werden. Innerhalb der Projektmittel der einzelnen Sparten setzen wir uns dafür ein, dass unter Beteiligung der Verbände erarbeitete, verbindliche Mindestvergütungen gelten. Insgesamt muss das Lohnniveau in Kulturberufen steigen, gerade die Einkommen in der freien Szene und bei selbstständigen Künstler*innen sind oft nicht altersfest. Deshalb befürworten wir auch die Ausweitung der Grundrente.

DIE LINKE. Bremen:

Wie kann eine Faire Bezahlung in freien Kultureinrichtungen in Förderstrukturen verankert werden (ohne dass diese nur zulasten von Zielvereinbarungen und Projektumsetzungen möglich ist)?

Antwort: In den Projektmittelförderung haben wir bereits Mindesthonorare eingeführt, um der Selbstausbeutung einen Riegel vorzuschieben. Darüber hinaus möchten wir für bildende Künstler*innen Ausstellungshonorare in öffentlich geförderten Galerien und Museen einführen. Außerdem muss die Bezahlung von Beschäftigten in den Kultureinrichtungen insgesamt überprüft und angepasst werden. Einige Personen verdienen viel zu wenig im Kulturbetrieb, gemessen an ihrer Ausbildung, ihrer Verantwortung und ihrer Erfahrung. Wenn wir einerseits Altersarmut von Kulturschaffenden verhindern wollen und andererseits die Kultureinrichtungen attraktiv für Nachwuchs machen wollen, dann brauchen wir auch hier verbindliche Standards für gute Bezahlung, die sich dann in den finanziellen Zuschüssen für die Einrichtungen niederschlagen müssen.

CDU Bremen:

Für uns als CDU steht fest: Bei einer fairen Bezahlung in freien Kultureinrichtungen geht es nicht nur um die Höhe, sondern auch um die Zuverlässigkeit und die langfristige Planbarkeit. Darum müssen Zusagen von Haushalt zu Haushalt eingehalten und weitergegeben werden. Wir wollen mit den Akteurinnen und Akteuren der Einrichtungen im Dialog ein Verfahren entwickeln, das die in der Kulturszene immer noch verbreitete „Selbstausbeutung“ verhindert und angestellte wie freischaffende Kulturarbeiterinnen und Kulturarbeiter im Blick hat.

Frage 4:

Wie kann die Umsetzung hin zu einer inklusiven, diversen und nachhaltigen Kulturarbeit auch in den Förderstrukturen verankert und finanziell bedacht werden?

SPD LAND BREMEN:

Das Ziel einer diversen, inklusiven und nachhaltigen Kulturarbeit ist zentraler Baustein unserer Kulturpolitk. Diese wichtigen Ziele und Inhalte wollen wir nicht nur unterstützen, sondern auch zum Teil des aktiven Handelns machen. Dabei sind beispielsweise sowohl Formen aktiver als auch passiver Nutzung künstlerischer und kultureller Angebote von großer Bedeutung. Wir unterstützen die Kultureinrichtungen bei der Etablierung von Outreach-Angeboten und im Marketing, um so auch die in der Pandemie teils verloren gegangene Bindung zwischen Kulturakteuren und Publikum wieder zu intensivieren. Es gilt, die kulturelle Teilhabe deutlich zu erhöhen.Dazu gehört auch, dass wir den Zugang für Menschen mit Einschränkungen weiter verbessern und bestehende Barrieren abbauen. Das Thema gesellschaftliche Teilhabe in der Kultur ist ein wesentlicher Beitrag für den Zusammenhalt des Gemeinwesens. Diese Teilhabe zu gewährleisten, wird in den kommenden Jahren eine große Herausforderung sein.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:

Die staatlich geförderte Kulturlandschaft in Bremen darf niemanden ausschließen. Wir sind froh über Bremens diverse Kulturszene und unsere starke freie Szene. Wir wollen, dass gerade Menschen mit geringerer formaler Bildung oder niedrigeren Einkommen stärker am kulturellen Leben teilhaben können. Diverse Studien haben gezeigt, dass die finanzielle Hürde dabei nicht die entscheidendste ist. Symbolische Ausgrenzung, Klassismus und elitäres Anmuten spielen hierbei ebenfalls eine große Rolle. Für uns ist die kulturelle Teilhabe aller ein zentrales Kriterium und somit auch in der Konzeption von Förderstrukturen. Unser Wahlprogramm enthält hierzu diverse Vorschläge. Auch werden wir die Kultureinrichtungen bei der Transition zur Klimaneutralität nicht allein lassen, sondern sie aktiv unterstützen. Durch Effizienz kann gleichzeitig das Klima geschont und der Haushalt der jeweiligen Kultureinrichtung entlastet werden.

DIE LINKE. Bremen:

Wie kann die Umsetzung hin zu einer inklusiven, diversen und nachhaltigen Kulturarbeit auch in den Förderstrukturen verankert und finanziell bedacht werden?

Antwort: Die rot-grün-rote Regierung hat in der vergangenen Legislaturperiode bereits eine auf mehr Diversität ausgerichtete Förderstruktur verankert. Neben einer Förderung der Frauenkulturarbeit werden nun auch queere Projekte gefördert, dazu wurde eine neue Förderlinie für Subkultur und junge Künstler*innen geschaffen. Ebenso wurden Projekte mit postkolonialem Bezug extra berücksichtigt. Diese differenzierte Förderpolitik möchten wir fortsetzen, um auch marginalisierten Stimmen in der Kunst einen Raum zu geben.

Förderung von Diversität bedeutet für DIE LINKE aber auch, die Öffnung von Kulturveranstaltungen für ein diverses Publikum zu ermöglichen. Mit der Unterstützung eines Outreach Programms zur Ansprache neuer Publikumsgruppen für den Museumsbesuch hat Bremen hier bereits eine erste Initiative gestartet. Wir möchten die Ausweitung dieser Projekte auch auf andere Kultureinrichtungen und die freie Szene erreichen. Wichtig ist für uns auch, Angebote mit freiem Eintritt zu ermöglichen, damit alle Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe bekommen.

CDU Bremen:

Wir respektieren, tolerieren und schützen die Vielfalt unserer Gesellschaft! Wir setzen uns verstärkt für den Schutz und gegen die Diskriminierung von LGBTQIA+ ein. Um auch die Kultur inklusiver und diverser zu machen, wollen wir die Zusammenarbeit zwischen

z.B. der Bildungsbehörde, der Sozialbehörde und dem Landesbehindertenbeauftragen verbessern und ein funktionierendes Netzwerk aufbauen sowie gemeinsame Kriterien entwickeln. Nachhaltigkeit fördern, indem wir Künstlerinnen und Künstlern sowie Kultureinrichtungen Fördermittel für nachhaltige Arbeitsbedingungen und Produktionen zur Verfügung stellen. Wir unterstützen alle Beteiligten der Kulturbranche bei der ökologischen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit und für einen klimafreundlichen Betrieb.

Frage 5:

Welchen Stellenwert wird die Stärkung der freien Kulturszene und ihrer Einrichtungen in möglichen Koalitionsverhandlungen Ihrer Partei haben?

SPD LAND BREMEN:

Unser Ziel ist es, die freie Kulturszene in Bremen weiter zu stärken und innovative Impulse zu ermöglichen, von denen die ganze Stadt profitieren kann. Aus unserer Sicht ist das sehr gerechtfertigt, denn die kreativen Milieus der freien Szene tragen viel zur Attraktivität Bremens bei. Wir werden die Freie Szene gleichberechtigt mit anderen Kulturakteuren behandeln und unterstützen die freiorganisierte Szene auch weiterhin durch gezielte Projektförderung und bei der Suche nach Räumen zur Entfaltung sowohl temporär als auch langfristig.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:

Wir Grüne sind dafür bekannt, dass wir engagiert für unsere Inhalte kämpfen und diese nach vorne stellen. Das tun wir auch für die freie Szene und die Kulturszene Bremens im Allgemeinen. Wir auch schon in der letzten Legislatur findet die Kulturszene in uns einen verlässlichen Ansprechpartner.

Wir sehen die Kulturszene als einen wichtigen Schlüssel für die gesamte Entwicklung Bremens. Nur mit einer attraktiven Kulturszene bleibt unser Bundesland spannend bzw. wird es spannender für Menschen, die hierher kommen, um hier zu leben, zu arbeiten und sich einzubringen. Aus diesem Bewusstsein der zentralen Rolle der Kulturszene heraus werden wir engagiert für unsere programmatischen Ideen in der Kulturpolitik verhandeln. Auf unserer Liste befinden sich viele Kandidierende die mit starkem kulturpolitischen Profil antreten, die die Interessen der Kulturszene laut und deutlich vertreten werden.

DIE LINKE. Bremen:

Unterstützung und Stärkung der freien Szene war ein wesentlicher Pfeiler linker Kulturpolitik in der letzten Legislaturperiode. Es wurden neue Orte für Kunst und Kultur eröffnet oder dauerhaft abgesichert. Eine lang bestehende Forderung aus der freien Szene wurde endlich verwirklicht: Das „Zentrum für Kunst“ (ZfK) im entstehenden Tabakquartier – ein Haus für die Freie Szene. An anderen Stellen konnten Orte für die Subkultur dauerhaft erschlossen werden. Insgesamt konnten die für die freie Szene zur Verfügung stehenden Mittel erheblich erhöht werden. Gemeinsam mit all diesen zahlreichen Projekte der freien Szene möchten wir gerne auch in der kommenden Legislaturperiode weiterarbeiten und werden uns selbstverständlich in möglichen Koalitionsverhandlungen wieder für eine Stärkung der vielfältigen Bremer Kulturlandschaft einsetzen.

CDU Bremen:

Die freie Kulturszene hat in der kulturpolitischen Arbeit der CDU Bremen seit Jahren einen hohen Stellenwert. Die CDU wird im Rahmen möglicher Koalitionsverhandlungen selbstverständlich für eine starke Kulturszene in Bremen eintreten, egal in welcher Trägerschaft. Dabei setzen wir weiterhin auf einen engen Austausch mit Stadtkultur e.V. und ggf. einzelnen Einrichtungen der freien Kulturszene.

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200 Euro für Platten, Kino oder Museum: Mit einem Budget von 200 Euro möchte der Bund junge Menschen dazu anregen, Kultur vor Ort zu erleben. „Wir wollen den Weg in die Kultur öffnen“, so Kulturstaatsministerin Roth. Der KulturPass soll auch die Kulturbranche unterstützen, die weiterhin sehr unter den Auswirkungen der Pandemie leidet. 

Zwei Jahre lang konnten junge Menschen durch Corona keine Live-Kultur erleben. Auch die Kulturbranche hat die Pandemie besonders hart getroffen. Noch immer kämpft sie mit einem dramatischen Publikumsschwund. 

Um sowohl junge Menschen als auch die Kultur zu unterstützen, wird die Bundesregierung nach dem Vorbild anderer europäischer Länder in Deutschland einen KulturPass einführen. Er soll in diesem Jahr starten und sich zunächst an alle Jugendlichen in Deutschland richten, die 2023 18 Jahre alt werden. Laut Statistischem Bundesamt werden das etwa 750.000 Personen sein.

Nachfrage stärken und für kulturelle Vielfalt begeistern

„Wir wollen junge Menschen für die Vielfalt der Kultur in unserem Land begeistern“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 11. November 2022 bei einem Pressetermin mit Bundesfinanzminister Christian Lindner. Der KulturPass soll darüber hinaus auch die Nachfrage in den Kultureinrichtungen stärken und ihnen zudem ermöglichen, neues Publikum für sich zu gewinnen. 

Die Deutsche Bundestag stellt für das Pilotprojekt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Das hat der Haushaltsausschuss am 10. November 2022 beschlossen. Die Mittel kommen aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien.

Wie funktioniert der KulturPass?

Alle Jugendlichen, die im Jahr 2023 18 Jahre alt werden, erhalten ein Budget in Höhe von 200 Euro. Dieses Budget können sie zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform einlösen, die als App und Website verfügbar sein wird. 

Auf der Plattform können sich Kulturanbieter registrieren und dort beispielsweise Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen anbieten. Auch Eintrittskarten für Museen oder Ausstellungen sowie Bücher oder Vinylplatten sollen zum Angebot gehören. Die Registrierung ist beschränkt auf lokale Kulturanbieter. Große Verkaufsplattformen und Online-Versandhändler sind ausgeschlossen. 

Der KulturPass soll Mitte Juni 2023 an den Start gehen; das Portal wird für die Kulturanbieter Mitte Mai mit entsprechendem Vorlauf geöffnet. Bei erfolgreichem Verlauf kann das Programm in einem zweiten Schritt für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren geöffnet werden. In Kürze wird unter www.kulturpass.de ein eigenes Webangebot bereitstehen.

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Die Resolution des Deutschen Kulturrates „Basishonorare für Soloselbstständige im Kulturbereich jetzt umsetzen!„, die am 22. März vom Sprecherrat des Deutschen Kulturrates einstimig beschlossen wurde, kann hier nachgelesen werden.

Die Kulturministerkonferenz hat im Oktober letzten Jahres eine „Matrix zu Basishonoraren“ für Soloselbstständige im Kulturbereich verabschiedet und veröffentlicht. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt dieses gemeinsame Vorgehen der Kulturministerkonferenz und fordert die Kulturministerinnen und -minister sowie Kultursenatorinnen und -senatoren der Länder auf, jetzt die Basishonorare in den Ländern umzusetzen.

Sofern nicht bereits geschehen, sollten die Verantwortlichen in den Kulturministerien der Länder auf die Berufs- und Fachverbände bzw. Gewerkschaften zugehen und Verhandlungen zu den Basishonoraren anstoßen. Gleichfalls sind die Landesverbände der Berufs- und Fachverbände bzw. Gewerkschaften des Kultur- und Mediensektors ihrerseits gefordert, sich proaktiv an das jeweilige Kulturministerium zu wenden.

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie in den letzten Jahren hat zu Tage gefördert, dass sehr viele Soloselbstständige im Kultur- und Medienbereich nur ein geringes Einkommen erreichen. Dies bedeutet zwangsläufig auch eine schlechte soziale Absicherung für das Alter. Hinzu kommt, dass im Kultur- und Medienbereich schwankende Einkommen konstitutiv sind. Einnahmeausfälle können angesichts der geringen Einkommen nicht durch Rücklagen abgefedert werden.

Der entscheidende Schlüssel zur Verbesserung der sozialen Lage der Soloselbstständigen im Kultur- und Medienbereich ist darum die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Hierfür setzt sich der Deutsche Kulturrat mit Nachdruck ein.

Die von der Kulturministerkonferenz verabschiedete „Matrix für Basishonorare“ bietet den Ländern eine gute Grundlage, um nun gemeinsam mit den Verbänden und Gewerkschaften aus dem Kultur- und Mediensektor Basishonorare auszuhandeln und diese für Projektförderungen und weitere Zuwendungen für verbindlich zu erklären. Diverse Verbände und Gewerkschaften haben konkrete Vorschläge für Basishonorare und Honorarempfehlungen vorgelegt, die an der Praxis orientiert sind und eine gute Diskussionsgrundlage für Verhandlungen mit der Kulturverwaltung und anderen Kulturförderern bieten.

Der Deutsche Kulturrat fordert ferner den Bund und die Kommunen auf, sich entweder dem Vorschlag der Kulturministerkonferenz zu Basishonoraren anzuschließen oder einen eigenen Vorschlag vorzulegen. Gerade die Kommunen, die einen erheblichen Teil der öffentlichen Kulturförderung tragen, können durch angemessene Honorare einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Soloselbstständigen in Kunst und Kultur leisten.

Der Deutsche Kulturrat wiederholt seine Forderung, dass die öffentliche Hand auf allen Ebenen mit gutem Beispiel vorangehen muss. Es gilt darüber hinaus auch mit Blick auf die Veränderungen im europäischen Wettbewerbsrecht, die tarifvertraglichen Regelungen zu verbessern.

Weiter unterstreicht der Deutsche Kulturrat, dass Vergütungen aus der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke ein wesentlicher Bestandteil der Einkommen von Soloselbstständigen, insbesondere von Künstlerinnen und Künstlern, sind. Einschränkungen oder Aufweichungen des Urheber- und Leistungsschutzrechts sowie weitere Ausweitungen von Schrankenregeln oder Open Access muss daher entschieden entgegengetreten werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Das Durchschnittseinkommen der in der Künstlersozialkasse Versicherten lag 2022 bei den Wort-Künstlern, wie Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die bei den Versicherten die höchsten Einkommen erzielen, bei nur 22.702 Euro im Jahr. Das sind 1.891 Euro im Monat. Bei den noch schlechter verdienenden selbständigen Musikerinnen und Musikern liegt es bei 14.181 Euro, das entspricht 1.181 Euro im Monat. Das Einkommen der Schriftstellerinnen und Schriftstellern ist bereits extrem gering, das Einkommen der selbständigen Musikerinnen und Musikern kann nur noch als skandalös niedrig bezeichnet werden! Es ist mehr als überfällig, dass die öffentliche Hand bei der Beauftragung von Künstlerinnen und Künstler und den weiteren Soloselbstständigen aus dem Kulturbereich in der Zukunft ein angemessenes Honorar zahlt. Jetzt haben die Länder in der Kulturministerkonferenz die Türe aufgestoßen, um diese angemessenen Basishonorare verbindlich festlegen zu können. Wir fordern alle Bundesländer auf, jetzt mit der Umsetzung ihrer Matrix zu beginnen, damit ab 2024 definierte Basishonorare an Künstlerinnen und Künstler und die weiteren Soloselbstständigen aus dem Kulturbereich gezahlt werden. Wir fordern die Kommunen und den Bund auf, dem guten Beispiel der Länder zu folgen und auch bei ihren Zuwendungen an Soloselbstständige aus dem Kulturbereich Basishonorare als Mindestvergütung zu bezahlen.“

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Mit ihrem Leitsatz »Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik« setzt sich die Kulturpolitische Gesellschaft für Werte ein, die »Individualität und soziale Verantwortung, Freiheit und Menschenwürde für alle Menschen einfordern«.

Vor diesem Hintergrund sind unter dem Dach der KuPoGe drei Schnittstellen angesiedelt, die über EU-Förderprogramme sowie aktuelle kulturpolitische Entwicklungen in Europa informieren: der Creative Europe Desk KULTUR, die Kontakstelle CERV (Citizens, Equality, Rights & Values) sowie das Compendium for Cultural Policies and Trends.

Kontakstelle CERV (Citizens, Equality, Rights & Values) https://www.kontaktstelle-cerv.de/

Das Programm „Citizens, Equality, Rights and Values“ (CERV) der Europäischen Union fördert Projekte zum Thema Unionswerte, Gleichstellung, Teilhabe und Gewaltprävention (Daphne) – mit einem Etat von rund 1,44 Mrd. Euro.

Die Fördergelder können nur in bestimmten Zeiträumen beantragt werden.

Deshalb startet die EACEA regelmäßig Aufrufe („Calls“) zur Einreichung von Projektvorschlägen innerhalb der vier Programmbereiche:

Die Aufgabe des Programms ist dabei die Stärkung der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der o.g. Ziele.

Calls beinhalten sämtliche relevanten Informationen wie Förderziele, Förderkriterien, geeignete Maßnahmen, Teilnameberechtigungen oder Antragsfristen. Daher sollten regelmäßig die Liste der aktuellen Aufrufe verfolgt werden: https://www.kontaktstelle-cerv.de/aufrufe

Creative Europe Desk KULTUR https://kultur.creative-europe-desk.de

Der Creative Europe Desk KULTUR ist die offizielle nationale Kontaktstelle für die Kulturförderung der Europäischen Union. Er informiert und berät zum EU-Förderprogramm Kreatives Europa KULTUR.

Mit seiner Arbeit will er dazu beitragen, dass der deutsche Kultur- und Kreativsektor die EU-Kulturpolitik versteht und von EU-Förderungen profitiert. Seine Vision ist, dass die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa erhalten bleibt und sich entfalten kann.

Das Expert:innenteam begleitet deutsche Einrichtungen aus dem Kultur- und Kreativsektor bei der Antragstellung, weist auf Ausschreibungen und Fristen hin, bietet Informationsveranstaltungen an, vernetzt europäische Kulturorganisationen und unterstützt die Sichtbarkeit geförderter Projekte. Als nationale Kontaktstelle arbeiten sie eng mit der Europäischen Kommission und in ihrem internationalen Netzwerk zusammen. 

Zudem informieren sie über weitere Fördermöglichkeiten für den Kultursektor in 12 weiteren EU-Programmen.

Der CED KULTUR gehört zur Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. und wird gefördert durch die Europäische Kommission aus dem Programm Kreatives Europa sowie von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Compendium for Cultural Policies and Trends https://www.culturalpolicies.net/

Die Kulturpolitische Gesellschaft ist seit 2021 Koordinatorin des Compendium of Cultural Policies & Trends welches in seinem Grundgedanken für die Entwicklung eines gemeinsamen Europäischen Hauses mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten steht.

Ein wichtiger Baustein für eine solche stabile und nachhaltige Europäische Gesellschaftspolitik ist ein entsprechendes Wissen sowie Verständnis und Austausch der jeweiligen Kulturpolitik der Europäischen Länder. Dieser Austausch, das Wissen übereinander und die Bereitschaft, einander zu beachten und im Bereich Kulturpolitik voneinander zu lernen, sind die Basis für eine gemeinsame und nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung.

Das Compendium of Cultural Policies & Trends ist eine digitale Informations-und Monitoring-Plattform für den Europäischen kulturpolitischen Diskurs, welche 1998 vom Europarat und ERICarts Institut gegründet wurde und der kulturpolitischen Entwicklung im größeren Europäischen Haus dient. Zusammen mit unseren Mitgliedern und Expert:innen analysieren und überprüfen wir kulturpolitisch relevante Themen innerhalb 45 verschiedener Europäischer Staaten und Gesellschaften.

Das daraus resultierende Wissen, die Statistiken und Übersichten werden in frei zugänglich in Form von Länderprofilen, COVID-19 Berichten und Vergleichsanalysen online zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird über kulturpolitische Neuigkeiten und Trends in der Kampagne »New from the Members« and »Cultural Policy News« informiert.

Das Compedium steht für eine…

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Positionspapier der Stadtkultur Bremen.

Die enormen Kostensteigerungen aufgrund von Inflation, Energie sowie (teilweise) der Tarifanpassungen sind für die Einrichtungen der freien Bremer Kulturszene – von denen sich die meisten in der Stadtkultur Bremen e.V. zusammengeschlossen haben – nicht mehr aufzufangen. Hinzu kommen weiterhin die negativen Auswirkungen der Pandemie, wie zum Beispiel die Publikumsentwicklung.

Konzerte, Ausstellungen, Kreativräume, Museen, Archive, Werkstät- ten, Ferienprogramme, Tanz, Schauspiel, Gesang und Bildende Kunst: all das gestalten und ermöglichen die Einrichtungen der freien Szene in Bremen. Sie sind Ort für Begegnung, Teilhabe und Austausch: was nicht zuletzt in der gegenwärtigen krisengeschüttelten Zeit unabdingbar ist. Für eine demokratische und gestärkte Zivilgesellschaft braucht es eine freie Kulturszene, die Stadtteilkultur, kulturelle Bildung und Kulturproduktion gestalten kann.

Der Kulturförderbericht und vor allem der Doppelhaushalt 2020/21 der rot-grün-roten Landesregierung haben die freien Einrichtungen deutlich gestärkt. Das begrüßen wir sehr! Auch die institutionelle Förderung vom Kulturbeutel e.V. und dem Kukoon ab 2023 sowie die dreijährige Konzeptförderung des Kulturnetz e.V. freuen uns sehr. Aufgrund der Kostensteigerungen sind die Förderungen der meisten freien Einrichtungen jedoch wieder auf ein Niveau von vor 2020 herabgesunken.

Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen:

Wir erwarten von den kulturpolitisch Verantwortlichen,

Wir erwarten von den kulturpolitisch Verantwortlichen, im Zuge der Bürgerschaftswahl 2023 die freie Kulturszene und deren Einrichtungen zu stärken. Eine in die Zukunft gerichtete Kulturpolitik muss krisenresistente Strukturen etablieren.

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Senat stimmt der Umsetzung des „Kulturfonds Energie des Bundes“ in Bremen zu

Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (28. März 2023) die Umsetzung des Kulturfonds Energie des Bundes zur Gewährung von Hilfen des Bundes für Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende im Land Bremen beschlossen. Damit sollen Einrichtungen der Kultur in diesem Jahr von den teils stark gestiegenen Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges entlastet werden.

Bremens Kultursenator, Bürgermeister Andreas Bovenschulte: „Erst Corona, dann die extrem gestiegenen Energiekosten: Die Kultur steht vor existenziellen Herausforderungen. Die Preissteigerungen können nicht aus den Budgets abgefedert oder auf Eintrittsgelder aufgeschlagen werden. Unsere Museen, Bibliotheken und Archive bewahren aber Kunstwerke, Bücher und Kulturgüter von großem Wert und teilweise nationaler Bedeutung. Viele Werke sind sehr empfindlich und benötigen ein gleichbleibendes Raumklima, um nicht Schaden zu nehmen. Gleichzeitig sind die Einrichtungen wichtige soziale Orte. Theater, Kinos, Opernhäuser, Konzerthäuser, Clubs sorgen für wichtige Impulse in einer lebendigen und starken Demokratie. Sie sind wichtig und daher müssen wir sie in der Krise unterstützten.“

„Die Umsetzung des Kulturfonds Energie des Bundes“, so der Bürgermeister weiter, „ist unbedingt zu begrüßen, denn er hilft den Kultureinrichtungen in Bremen und Bremerhaven entscheidend.“ Das sei aber nur ein wichtiger Baustein in einer ganzen Reihe von Unterstützungsleistungen, die das Land Bremen schon geleistet habe, bevor die Hilfen des Bundes in den Ländern angekommen seien. „Die Arbeit des Kulturressorts war in den Jahren 2020 bis 2022 nach der erfolgreichen Haushaltserhöhung insbesondere davon geprägt, die Kulturszene im Land Bremen in der Corona-Pandemie in ihrer Vielfalt und Kreativität zu unterstützen und zu erhalten.“

Man erinnere sich doch noch gut an das Nähen von Mundschutzmasken der Näherinnen im Theater ganz zu Anfang der Pandemie, oder später an die Stipendienprogramme für Künstlerinnen und Künstler sowie die finanziellen Schutzschirme, um Einnahmeverluste der Einrichtungen aufzufangen. Erwähnenswert war auch der Ansatz, virtuelle Ausgleichsangebote zu schaffen oder die Bespielung von Außenflächen in der Innenstadt durch die kulturellen Akteure und Akteurinnen zu initiieren.

Die Aufstellung des Kulturetats 2019/2020 mit einer Erhöhung um fast zehn Prozent habe einige begrüßungswerte Entscheidungen ermöglicht wie zum Beispiel die höhere Förderung der freien Szene, der kulturellen Institutionen oder auch Einrichtungen ganz neu in die Förderung aufzunehmen. Aufgestockt wurden zudem Mittel, um zusätzliche Projekte aber auch die Kulturverbände zu fördern.

Bürgermeister Bovenschulte: „Ganz wichtig und im Sinne der dort beschäftigten Menschen waren darüber hinaus die Maßnahmen zur Abwendung prekärer Beschäftigung zum Beispiel durch Festanstellungen bei der Musikschule, die Honorarerhöhungen für Dozierende der Volkshochschule oder die Anhebung der untersten Gehaltsgruppen beim Theater.“

Besonders hervorzuheben sei aber auch die Realisierung des Zentrums für freie Kunst im Tabakquartier in Bremen-Woltmershausen, genauso wie die zugesagte Förderung eines Zentrums für Kollektivkultur auf dem ehemaligen Kaffee HAG-Gelände in Bremen-Walle.

Hinzu komme, dass Senat und Kulturdeputation gerade Anfang März weitere Weichenstellungen für das Stadtmusikanten- und Literaturhaus in der Bremer Innenstadt vorgenommen hätten. Damit habe man auch dem Wunsch der Bremer Literaturszene nach einem zentralen und sichtbaren Ort in der Stadt Rechnung getragen. Auch mit Blick auf die Bewerbung Bremens um den UNESCO-Titel „City of Literature“ komme dieser Entscheidung eine große Bedeutung zu.

„Um all das zu ermöglichen, haben die Beschäftigten im Kulturressort gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren der Kulturszene an vielen Stellen erfolgreich zusammengewirkt. Ihnen allen sei dafür herzlich gedankt“, so Bovenschulte abschließend.

Hintergrund zum Energiefonds des Bundes:

Am 2. November 2022 haben Bund und Länder nach einer Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen, für die Kultureinrichtungen Mittel von bis zu einer Milliarde Euro (750 Millionen für 2023 und 250 für 2024) aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds bereitzustellen. Gefördert werden bis zu 80 Prozent der Mehrkosten bei Energie. Öffentlich-rechtliche oder mehrheitlich aus öffentlichen Mitteln finanzierte Einrichtungen werden mit mindestens 50 Prozent gefördert. Neben dieser Gruppe antragsberichtigter Einrichtungen gibt es für den Kulturfonds eine weitere Fallgruppe. In dieser erhalten Kulturveranstaltende einen Festbetrag, gestaffelt nach maximaler Kapazitätsauslastung der Saalgröße, zur anteiligen Deckung des Energiekostenmehrbedarfs für die Vorbereitung und Durchführung von Kulturveranstaltungen.

Die Abwicklung des „Kulturfonds Energie des Bundes“ soll analog der bisherigen Corona-Hilfsprogramme in Bremen über die Bremer Aufbau-Bank GmbH und in Bremerhaven über die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH erfolgen.

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de

News

Seit Januar 2023 befindet sich die Bremer Beratungsstelle »Kultur macht stark« in Trägerschaft von Stadtkultur Bremen e.V.

Wir geben Erstinformationen für Vereine und Verbände, Schulen, Kitas und Kulturschaffende rund um das Programm »Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung«.  

Gerne beantworten wir Fragen zur Förderung und Antragsstellung, helfen bei der Suche nach einem geeigneten Förderangebot und passenden Bündnispartnern und erläutern die Struktur des Programms. 

Neben der individuellen Beratung – per Telefon, E-Mail oder persönlich – organisieren wir Informationsveranstaltungen, Netzwerk- und Multiplikator:innentreffen.  

Wir möchten informieren und zum Austausch und zur Vernetzung von Vereinen, Initiativen, Jugendzentren, Kitas und anderen Stellen beitragen.  

News

Gegendarstellung Buten un Binnen Berichterstattung „Warum sind Flüchtlingsunterkünfte so teuer?“ vom 27.2.2023.

Das Townside Hostel und das Kulturzentrum Lagerhaus

In der Berichterstattung von Sebastian Manz und Andreas Neumann heißt es im O-Ton Jens Eckhaff (CDU): „Das ist ein skandalöser Vorgang, dass sich offensichtlich Institutionen in Bremen so reich machen können, dass sie sich ein Haste! leisten und wenn sie dieses Haste! haben, sich noch mal reich machen, um es mit unseriösen Konditionen zu vermieten .“

Ferner heißt es: Die Lagerhaus-Geschäftsführung – will sich dazu nicht vor der Kamera äußern.

Richtig ist, dass das Townside Hostel vor 13 Jahren als Pionierprojekt des Backpacker-Tourismus vom Kulturzentrum Lagerhaus ins Leben gerufen wurde. Zudem bringt das Lagerhaus auswärtige Künstler* innen im Haste! unter und verausgabt etwaige Überschüsse satzungsgemäß im Zweckbetrieb des Vereins.

Das Lagerhaus ist nicht Eigentümer der Liegenschaft, sondern einer der vier Gesellschafter der Townside Hostel GmbH. Die Einlage in die Betreibergesellschaft beträgt lediglich 13.000,00 EUR.

Grundlage des zwischen der Geschäftsführung der Haste! GmbH und der Sozialbehörde geschlossenen Vertrags war die Überlassung von 80 Betten einschließlich Personal, Ausstattung und Betriebskosten. Weitere Kostenfaktoren sind der erhöhte Umsatzsteuersatz, Renovierungs- bzw. Rückbaukosten sowie nach Ende der Zwischennutzung der Neustart des Betriebs. Da sich Belegung und Auslastung nicht wie geplant entwickelt haben, hat die Hostel GmbH einer vorzeitigen Vertragsauflösung zugestimmt.

Das Lagerhaus weist daher die offensichtlich dem Wahlkampf geschuldeten Vorwürfe von Jens Eckhaff als haltlos zurück. Weder haben wir uns reich gemacht, dass wir uns ein Hostel leisten können, noch vermieten wir zu unseriösen Konditionen“.

Richtig zu stellen ist weiterhin, dass die Lagerhaus Geschäftsführung sich nicht vor der Kamera äußern wollte. Tatsächlich hat Géschäftsführer Anselm Züghart am 9.2.2023 dem Redakteur Andreas Neumann angeboten, öffentlich zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Bremen, 28. März 2023, Anselm Züghart

News

Die Schriftstellerin Fatma Aydemir erhält den von der VGH Stiftung ausgelobten und mit 15.000 Euro dotierten Preis der LiteraTour Nord. Mit dieser Entscheidung würdigen Jury und Stifterin die Autorin für ihr bisheriges Werk, insbesondere für ihren zuletzt erschienenen Roman Dschinns (Hanser Verlag, 2022).


In ihrer Begründung hebt die Jury „Aydemirs organische Erzählweise“ hervor. Diese gebe „nach und nach
den Blick auf eine feine Komposition aus Vorausdeutungen, Parallelen und Motiven frei. Poetische Momente treffen uns im Fluss des Erzählens genauso unvermittelt wie die Abgründe, die sich in den Figuren auftun. Mit ihrem ungewöhnlich genauen Blick für Details hat Fatma Aydemir mit der Geschichte der Familie Yilmaz
im Deutschland der 1990er Jahre einen noch lange gültigen wie zeitgenössischen Gesellschaftsroman ge-
schaffen.“


Fatma Aydemir wird den Preis am Donnerstag, 13. April 2023, in Hannover von Friedrich v. Lenthe, dem Vorsitzenden des Vorstandes der VGH Stiftung, entgegennehmen. Die Preisverleihung findet in den Räumen der VGH Versicherungen, Warmbüchenkamp 8, statt. Beginn ist 19.30 Uhr. Die Laudatio hält die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Maryam Aras. Fatma Aydemir wird aus einem selbst gewählten eigenen Text lesen. Im Anschluss laden die VGH Versicherungen zum Empfang ein.


Fatma Aydemir, geb. 1986 in Karlsruhe, lebt in Berlin, wo sie als Autorin und als Redakteurin bei der taz arbeitet. Für ihren Debütroman „Ellbogen“ erhielt sie u. a. den Klaus-Michael-Kühne-Preis. 2019 war sie Mitherausgeberin der Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum“. „Dschinns“ ist ihr zweiter Roman und wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.


Die Lesereise um den Preis der LiteraTour Nord führt durch die Städte Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg, Hannover und Osnabrück. Partnerin des Projekts ist die VGH Stiftung. Die Jury besteht aus Vertreter*innen der veranstaltenden Literatureinrichtungen, Buchhandlungen und Universitäten sowie der VGH Stiftung. Zudem hat das Publikum die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Der Preis der LiteraTour Nord wird seit 1993 vergeben. Bisher erhielten ihn Bernd Eilert, W.G. Sebald, Wilhelm Genazino, Anne Duden, Robert Gernhardt, Christoph Hein, Emine Sevgi Özdamar, Dirk von Petersdorff, Josef Haslinger, Bodo Kirchhoff, Liane Dirks, Hartmut Lange, Terézia Mora, Karl Heinz Ott, Thomas Hürlimann, Katja Lange-Müller, Jenny Erpenbeck, Matthias Politycki, Iris Hanika, Gregor Sander, Marica Bodrožić, Ralph Dutli, Michael Köhlmeier, Ulrich Schacht, Tilman Rammstedt, Lukas Bärfuss, Joachim Zelter, Ulrike Draesner, Iris Wolff und Judith Hermann.

Alle Informationen zum Projekt finden Sie auf www.literatournord.de.