Der Musikszene Bremen e.V. lädt zu einen Thementag zu rechten Bewegungen in Rock und Metal ein: Wie erkennen wir sie? Wie begegnen wir ihnen? Und vor allem: Wo ziehen wir eine Grenze?
„No Gods, No Masters“ – Provokation, Systemkritik und Subversion zählen seit jeher zur Quintessenz des Metal. Aus ihnen speist sich die Spannung und Ausdrucksstärke, die wir als Veranstalter:innen und Fans des Genres lieben. Das stetige Spiel mit Tabus birgt jedoch auch seine Schattenseiten: Unter dem Deckmantel provokanter Ästhetik propagieren einige Künstler:innen mal metaphorisch, mal direkt misogyne, faschistische und allgemein menschenverachtende Ansichten und organisieren sich in Subgenres wie dem National Socialist Black Metal (NSBM).
Eine deutliche Abgrenzung gegen diese Strömungen findet unter Hörer:innen, Musiker:innen und Veranstalter:innen viel zu selten statt. Viel zu einfach ist es, diese Äußerungen als „künstlerischen Ausdruck“ in einem Genre der Extreme abzutun und Metal pro forma zu einer „unpolitischen“ Kunstform zu erklären. Diese Veranstaltung des Musikszene Bremen e.V. und des Hellseatic Festivals soll diesen Status Quo hinterfragen und in Bewegung bringen.
Eröffnet wird der Abend durch die Journalistin Christina Wenig (u.a. Visions, Metal Hammer, Diffus). Mit ihrem Vortrag „Über NSBM – Einblicke ins rechtsextreme Metal-Milieu“ bietet sie einen Einstieg in die Welt des National Socialist Black Metal für Black-Metal-Fans und Interessierte. Dabei geht es um die Entstehung, Charakteristika und den Status Quo der neonazistischen Szene sowie Abgrenzungsmöglichkeiten von sowohl Black Metal als auch Rechtsrock.
Im Anschluss wird es eine moderierte Panel-Diskussion mit Musiker:innen, Veranstalter:innen, Journalist:innen und Fans geben. Abgerundet wird der Abend durch ein Konzert lokaler Bands. Besetzung und Line-Up werden in Kürze bekannt gegeben.
Am Mittwoch, 29. Januar 2024 treffen sich Bürger:innen und Stadtteileinrichtungen von 14 bis 18 Uhr zu einer klimapolitischen Beratung bei der Gröpelinger Bibliothek. Hintergrund ist die immer heftiger sich auswirkende Klimakrise und die damit verbundene Verschärfung von Armut.
Junge Menschen (und ihre Familien) in Armutsstadtteilen verlieren gerade ihre Zukunft. Die Klimakrise als größte globale Herausforderung der Menschheit und die zunehmende Armut in den Quartieren treffen sie in besonderem Maße. Die Auswirkungen der Klimakrise, die soziale Spaltung der Stadt und die Alterung der Gesellschaft sind eng miteinander verknüpft. Gleichzeitig höhlen Rechtspopulisten und Rechtsextreme die Demokratie aus, indem sie simple Scheinlösungen zu komplexen Problemen erzählen und die Klimakrise leugnen oder ignorieren.
Die Generation Alpha – die nach 2010 geborenen – erlebt eine Komplexität von Problemen, die ohnmächtig und sprachlos machen kann.
Stadtteil- und Bildungseinrichtungen in von Armut und Ausgrenzung betroffenen Stadtteilen brauchen Strategien, um in diesen komplexen Problemlagen wirksam zu agieren und jungen Menschen (und ihren Familien) zu helfen, zu Gestaltern der Zukunft unserer Gesellschaft zu werden.
Dabei ist Gröpelingen klimapolitisch sogar eine Art Vorbild: Die Bürger:innen in Gröpelingen nutzen weniger Wohnraum, unternehmen weniger Fernreisen, besitzen weniger PKW, reparieren mehr Dinge und nutzen sie länger, erledigen fast alles zu Fuß oder per Rad, bauen Gemüse und Obst auf Parzellen an und werfen weniger Lebensmittel weg.
Wenn ganz Europa so sparsam leben würde, wie die Gröpelinger:innen, wäre die EU ihren Klimazielen sehr nahe.
Doch belohnt wird Gröpelingen nicht. Im Gegenteil: Die Klimakrise verschärft die soziale Spaltung der Stadt und benachteiligt ausgerechnet diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen. Steigende Lebensmittelpreise aufgrund von Ernteausfällen, steigende Mietpreise – weil unter anderem auch die Versicherungsschäden im Wohnungsbestand enorm angestiegen sind (das Aufräumen des Ahrtals zahlen am Ende die Bürger:innen) und steigende Energiepreise treffen die, die über keine oder wenig Reserven verfügen.
Zusätzlich treffen auch die direkten physischen Auswirkungen der Erderhitzung den Stadtteil besonders stark: Gröpelingen ist insbesondere im Liegnitzquartier so stark versiegelt, dass bei Starkregen die Wassermassen schlecht abfließen können. Auch für Hitzeperioden ist die städtebauliche Beschaffenheit des Stadtteils ungünstig: Zu wenige Grünflächen und die meisten Wohnungen sind schlecht isoliert. (Das trifft vor allem Wohnungen in den zwar charmanten, aber häufig kaum sanierten Reihenhäusern aus den Jahren 1900 bis 1950).
So werden Hitzetage und sogenannte „tropische Nächte“ nicht nur zur Qual, sondern auch zu einem gesundheitlichen Risiko vor allem für Alte, Babys und kranke Menschen.
In der Veranstaltung wird der Zusammenhang zwischen Klimakrise und Armut näher beleuchtet. Auch stellen wir uns die Frage, wie wir in der Arbeit der Einrichtungen und Institutionen vor Ort die Bewohner:innen des Stadtteils und besonders die jungen Menschen empowern können, um in diesen komplexen Problem- und Krisenlagen stark und selbstbewusst ihre Interessen zu vertreten.
Im Anschluss nach Impulsen und Diskussionen ist bei einem kleinen Imbiss Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und weitere Ideen auszutauschen.
Informationen: liffers@kultur-vor-ort.com
Um Anmeldung wird gebeten unter: https://forms.office.com/e/jHBi2WzkPP
Termin: Mittwoch, 29.01.2024, 14:00-18:00 Uhr, Gröpelinger Bibliothek, Gröpelinger Bibliotheksplatz.
Eine Veranstaltung von Kultur Vor Ort e.V., Quartiersbildungszentrum QBZ Morgenland, Stadtbibliothek West, Volkshochschule West.
Gefördert von WIN Wohnen in Nachbarschaften.
In sechs aufschlussreiche Veranstaltungen wurden gemeinsam mit Betroffenen und Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung die Barrierefreiheit öffentlicher Veranstaltungen in der Innenstadt untersucht. Auf den Erkundungstouren wurden Barrieren identifiziert, die dem gemeinsamen Feiern aller Menschen derzeit noch im Wege stehen. Die gesammelten Erkenntnisse werden nun bei der Abschlussveranstaltung am 17.12.2025 in einer Broschüre präsentiert und in lockerer Atmosphäre diskutiert.
Informationen zum Veranstaltungsort:
- eine barrierefreie öffentliche Toilette befindet sich auf dem Hanseatenhof
- Adresse: UMZU-Pavillon, Papenstraße 6, Bremen
- rundum verglaster, 40 m² großer Raum
- beheizt und ebenerdig