Residenzen stehen fest
Die neuen Residenzen in den Bereichen Musik, Tanz und Theater für die Spielzeit 2025/26 im Zentrum für Kunst im Tabakquartier stehen fest. Insgesamt erhalten drei Bremer Darstellende Künstlerinnen und zwei Musik-Ensembles eine finanzielle Förderung von jeweils 40.000 Euro durch den Senator für Kultur Bremen.
Die Entscheidungen aus insgesamt 44 Bewerbungen fielen auf Pulse und Marsyas Baroque im musikalischen Bereich. Die Tanzschaffende Paulina Bedkowska mit ihrem Ensemble, die Regisseurin Katrin Bretschneider und die Performancekünstlerin Lyri Milo werden in den Genres Tanz und Theater gefördert. Die Künstlerinnen und Künstler werden während ihrer einjährigen Residenz zwei Produktionen verwirklichen. Dabei können die Künstlerinnen und Künstler auf die kulturfachliche und personelle Expertise sowie auf die technische und räumliche Infrastruktur des Zentrums für Kunst zurückgreifen. Die Residenzen wurden von zwei Fachjurys vergeben.
Dazu sagt Staatsrätin Carmen Emigholz: „An den neuen Residenzen des Zentrums für Kunst für die Spielzeit 2025/26 sehen wir, wie international und vielseitig die freie Bremer Kunstszene ist. Die Fachjurys haben mit Katrin Bretschneider und Pulse zwei schon renommierte Künstler ausgewählt. Marsyas Baroque ist eine junges aber bereits mehrfach ausgezeichnetes Quartett aus der weiten Landschaft klassischer Musikensembles in Bremen. Und frische Impulse werden sicherlich die neuesten Bremer Künstlerinnen Lyri Milo und Paulina Bedkowska während ihrer Residenz geben. Das Zentrum für Kunst beweist sich so als wesentlicher Baustein zur Förderung der freien nicht kommerziellen Szene, wo sich Professionalität und Kreativität weiterentwickeln können.“
Die geförderten Projekte zeichnen sich allesamt durch Kooperationen und Interdisziplinarität aus. Außerdem werden über die Residierenden internationale und nationale Gäste nach Bremen kommen: Künstlerinnen und Künstler aus Polen und Israel werden von Paulina Bedkowska und Lyri Milo einbezogen. Renommierte Komponistinnen und Komponisten der internationalen, neuen Musikszene sind Kooperationspartnerinnen und -partner von Pulse. Die Hamburger Lichtkünstlerin Kathrin Bethge und die Bremer Illustratorin Anke Bär arbeiten mit Marsyas Baroque Ensemble für je ein neues Konzertformat zusammen.
Doch auch lokale Kooperationen sind geplant. Paulina Bedkowska realisiert eine Recherche im Deutschen Tanzfilminstitut Bremen für ihr Projekt „Tanz.Archiv.Körper“, Lyri Milo erprobt bei mehreren Terminen gemeinsam mit weiteren Bremer Tänzerinnen und Tänzern für die Produktion „Simulacra Skin“ eine von KI entwickelte Tanzchoreographie. Katrin Bretschneider wird die Geschichten des Tabakquartiers als Standort der ehemaligen Fabrik Brinkmann und der Menschen dahinter in dem Audiowalk „Schall und Rauch“ erzählen. Außerdem haben Interessierte die Möglichkeit an Offenen Workshops mit Pulse und dem renommierten Komponisten und E-Gitarristen Fred Firth aus Großbritannien teilzunehmen.
„Die beiden Fachjurys haben sich bei der Auswahl intensiv mit den eingereichten Konzepten beschäftigt. Das hat uns zum dritten Mal bewiesen, wieviel Potential in der Freien Bremer Kunstszene steckt. Es fiel nicht leicht, fünf Residenzen aus 44 Bewerbungen auszuwählen“, berichtet der Kurator des Zentrums für Kunst, Hans König, der Teil der Jury für die Bereiche Musik und Darstellende Künste war.