Modellprojekt »Umzu« endet
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Nach zwei Jahren endet nun das Projekt „Umzu – Raum für Stadtmacher:innen“ am Hanseatenhof. Was als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einem Ort demokratischer Stadtgestaltung, bürgerschaftlicher Mitwirkung und kultureller Vielfalt. Über 65 Initiativen, Vereine und Einzelpersonen haben den Raum genutzt, um neue Formate im Stadtraum zu testen: von Lesungen, Workshops und Ausstellungen bis hin zu nachbarschaftlichen Diskursen und künstlerischen Interventionen.
Ziel war es, auszutesten, welche nicht-kommerziellen Angebote in einer Innenstadtlage funktionieren können – als Baustein für eine neue, lebendige Nutzungsmischung. Der hohe Zuspruch der Akteurinnen und Akteure in Form von einer konstanten Auslastung des Raums und bis zu 150 Besucherinnen und Besucher pro Tag bestätigt den Bedarf an Raum für offene, niedrigschwellige, gut sichtbaren und für alle nutzbaren Angeboten jenseits des Handels. Initiiert wurde das Raumexperiment durch das Projektbüro Innenstadt, kuratiert und begleitet durch das Autonome Architektur Atelier (AAA GmbH). Durch den ko-produktiven Prozess der Beteiligten – im Verlauf des Vorhabens auch mit den freien Akteurinnen und Akteure und der Zivilgesellschaft – steht das „Umzu“ somit exemplarisch für eine neue Form urbaner Praxis.
Finanziert wurde das „Umzu“ über das Förderprogramm RE:Start Wirtschaft Innenstadt (2023) sowie das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ, 2024/2025). Viele Formate entstanden aus ehrenamtlichem Engagement, wurden durch Drittmittel ermöglicht oder über das ZIZ-Programm durch Kleinförderungen für Sachkosten und Aufwandsentschädigungen unterstützt.
Trotz des hohen Zulaufs und Erfolgs kann das Projekt aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht fortgeführt oder in eine neue Immobilie überführt werden. Die Netzwerke, Erfahrungen und Impulse aber bleiben – als Fundament für zukünftige Räume des Mitgestaltens und der demokratischen Stadtkultur.