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Am 1. September startete der Künstler Benedikt Lübcke seinen fünfwöchigen Aufenthalt im Gastatelier des Künstler:innenhauses Bremen. Lübcke wurde von den Mitgliedern des Künstler:innenhauses Bremen zum Gaststipendiaten 2024 gewählt – vorgeschlagen wurde er von Henrik Nieratschker.

Benedikt Lübcke (* 1998) arbeitet mit diversen Medien und studierte Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Er hat 2023 seinen Master of Fine Arts bei den Professorinnen Elisabeth Wagner, Alberta Niemann und Jenny Kropp absolviert. 2019 erhielt er das Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und verbrachte ein Gastsemester an der Kunsthogskolen i Oslo, Norwegen bei Prof.in Saskia Holmkvist.

„Benedikt Lübckes Arbeiten sind Raumerkundungen, fühlen sich in sonderbare Orte ein, verfremden sie, schaffen neue Räume, verzerren Kontexte und Dimensionen. Sie entspringen düsteren Horrorfilm-Szenarien, die den Alltagskuriositäten und Ängsten der heutigen Zeit nicht selten unheimlich nahestehen. Sie feiern das Material […], fügen sich aus Realitätsfetzen zusammen und lassen unbekannte Sphären, realitätsferne und doch reale Inseln auftauchen, wie es auch in Träumen passiert. Begehbare Dystopien entstehen, Orte, die das Düstere, das Seltsame, das Ekelige humorvoll umarmen“, so Lara Brörken, freie Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin.

Die Residency im Künstler:innenhaus Bremen ist für Benedikt Lübcke der erste künstlerische Wohn- und Arbeitsaufenthalt: „Ich freue mich insbesondere auf die Freiheit, einen Monat lang in den Räumlichkeiten des Künstler:innenhauses das auszuprobieren, was mir aktuell unter den Nägeln brennt. Mich beschäftigt zurzeit die Sage von Daniel in der Löwengrube – insbesondere die Darstellung der Löwen in der Malerei von Briton Rivière. Der Ausdruck der Löwen verdeutlicht eine Ambivalenz, die die Ungewissheit der Situation widerspiegelt.“ Welche Form seine Auseinandersetzung annehmen wird, zeige sich im Rahmen der Residency im Künstler:innenhaus.

Lübcke hatte bereits Ausstellungsbeteiligungen in Hamburg, Nantes (Frankreich), Oslo (Norwegen), Kiel und Ulm. Seine Arbeiten waren zuletzt 2023 in der Ausstellung „fffff“ in der Galerie Drewes in Hamburg sowie 2022 in „Waiting to go upstairs“ im Kunstnernes Hus in Oslo zu sehen.

Das Gaststipendium im Künstler:innenhaus Bremen wird seit 2008 jährlich vergeben und ermöglicht einen in der Regel vierwöchigen Wohn- und Arbeitsaufenthalt im Gastatelier des Hauses. Das Stipendium wird 2024 erstmals durch die Sparkasse Bremen gefördert und umfasst ein Barstipendium sowie eine kleinere Präsentation am Ende des Aufenthalts, die im Rahmen der Ateliergemeinschaft stattfindet. Eine direkte Bewerbung für das Gaststipendium ist nicht möglich. Die Mitglieder wählen auf Basis eigener Vorschläge in einer der Mitgliederversammlungen eine:n Gaststipendiat:in aus.