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Endlich Gendergerechtigkeit

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KH Künstler:innenhaus Bremen e. V., Am Deich 68/69, D-28199 Bremen

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https://www.kh-bremen.de/

Das Künstlerhaus Bremen ist jetzt das Künstler:innenhaus Bremen.

Neuer Name, neues Logo und neue Website.

Das Künstlerhaus Bremen hat einen neuen Namen. Das generische Maskulinum ist abgelegt: Ab Mai trägt die Institution zur Förderung von Kunst und Kultur den Namen Künstler:innenhaus Bremen.

Bereits im März 2023 haben die Mitglieder des Vereins im bisherigen Künstlerhaus Bremen über einen gendergerechten Namen abgestimmt. Der neue Vereinstitel „KH Künstler:innenhaus Bremen e. V.“ (kurz KH Bremen) wurde mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Das „:innen“ einzusetzen ist den 33 Mitgliedern nach über 30 Jahren mit einem Vereinsnamen im generischen Maskulinum wichtig, um die bisher fehlende Sichtbarkeit für Frauen und alle nicht-binären Menschen herzustellen. Gerade in der Bildenden Kunst sind Frauen unterrepräsentiert und auch der Gender Pay Gap ist hier nach wie vor besonders hoch: Laut einer Erhebung des Deutschen Kulturrats verdienten Frauen 2023 ganze 28% weniger als ihre männlichen Kollegen. (1)

„Als eines der ersten Künstlerhäuser in Deutschland machen wir 2024 den Schritt zu einem gendergerechten Namen. Als Förderverein für Kunst und Kultur reagieren wir hier nicht nur auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, sondern gestalten diese Prozesse aktiv mit, sodass sich in unserem Verein alle gegenwärtigen und zukünftigen Mitglieder gleichberechtigt repräsentiert fühlen können. Wir freuen uns auf unseren neuen, zeitgemäßen Namen.“
Der Vorstand des KH Bremen

„Es macht einen Unterschied, ob nicht-binäre oder weibliche Personen indirekt gemeint sind oder ausdrücklich angesprochen werden. Wir gendern sichtbar und konsequent – während andere es verbieten. Ein zeitgemäßer und solidarischer Schritt, denn es gilt alle Menschen gleichzustellen.“
Janine Behrens, Leitung und Geschäftsführerin des KH Bremen

„In den letzten Jahren wurden signifikante Bemühungen unternommen, um die Sichtbarkeit und Repräsentation von weiblichen und nicht-binären Künstler:innen in Ausstellungen und Sammlungen zu erhöhen, und dennoch zeigen die Zahlen, dass sich die wirtschaftliche Situation der durchschnittlichen Künstlerin in Deutschland nicht verbessert hat. Der neue Name des Künstler:innenhaus Bremen zielt darauf ab, die Stellung von Künstlerinnen und nicht-binären Künstler:innen zu stärken und drückt die Verpflichtung aus, sich aktiv an diesem Transformationsprozess zu beteiligen.“
Nadja Quante, Künstlerische Leitung und Kuratorin der Galerie im KH Bremen

2024 ist der mehrjährige und partizipative Prozess zur Umbenennung im KH Bremen nun so weit fortgeschritten, dass der Verein am 8. Mai mit neuem Namen, neuem Logo und neuer Website an die Öffentlichkeit geht. Der Genderdoppelpunkt ist besonders leser:innenfreundlich, barrierearm und soll auch alle innerhalb und außerhalb der Kategorien weiblich oder männlich inkludieren. Das neue Logo und die responsive Website wurde von Studio Pandan, einem Designer:innen-Kollektiv aus Berlin, gestaltet. Die Gestaltung fokussiert den Doppelpunkt auf vielfältige Weise: „Die diversen Zeichen und Farben im neuen Erscheinungsbild des Künstler:innenhaus Bremen stehen für die Vielfalt der Menschen, die hier arbeiten, aber auch die, die es besuchen. Das Design ist eine Einladung – an alle!“, so Pia Christmann und Ann Richter von Studio Pandan. Die Umsetzung der Website wurde durch Förderungen des Senators für Kultur der freien Hansestadt Bremen und durch Aktion Mensch unterstützt.

Seit 1992 ist das Künstler:innenhaus Bremen ein lebendiger Ort der Produktion, Präsentation und Förderung von Kunst und Kultur. Der gemeinnützige Verein umfasst siebzehn Ateliers für bildende Künstler:innen, eine Galerie, zwei Gastateliers, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios und Büros der Kreativ-Szene, die Künstler:innenverbände BBK und GEDOK sowie ein Restaurant unter einem Dach. In der bei freiem Eintritt öffentlich zugänglichen Galerie präsentiert das KH Bremen jährlich vier bis fünf wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die von einem vermittelnden Rahmenprogramm und regelmäßigen Führungen begleitet werden. Ziel ist die Vermittlung, Förderung und Diskussion aktueller, junger Kunst sowie die Vernetzung der Bremer Künstler:innen mit einer internationalen Szene.

Quellen:

(1)Gabriele Schulz und Olaf Zimmermann: /Baustelle Geschlechtergerechtigkeit: Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur, /Deutscher Kulturrat, Berlin 2023.