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Ukraine-Erklärung der Kultusminister-Konferenz

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Erklärung der Kulturministerinnen,-minister und -senatoren der Länder, der Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, der Staatsministerin im Auswärtigen Amt sowie der kommunalen Spitzenverbände vom 09.03.2022

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Die Kulturministerinnen, -minister und -senatoren der Länder, die Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt sowie die kommunalen Spitzenverbände verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff und Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die Beteiligung von Belarus. Dieser barbarische Akt tötet Menschen und verbreitet unendliches Leid. Er richtet sich auch gegen die gemeinsame europäische Kultur, zu der der seit vielen Jahrzehnten gepflegte Austausch und die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine, Russland, Belarus und vielen weiteren Staaten gehört. Er zerstört Zeugnisse der gemeinsamen europäischen Kulturgeschichte und des kulturellen Erbes.

Kunst und Kultur sind unverzichtbar für unabhängige Demokratien. Sie stehen auf der Seite von Frieden und Freiheit. Wir begrüßen, dass deutsche Kultureinrichtungen, Kultur- und Medienschaffende, Künstlerinnen und Künstler und zivilgesellschaftliche Institutionen in den vergangenen zwei Wochen mit einer Vielzahl von Aktionen Zeichen der Solidarität für die Ukraine gesetzt und konkrete Hilfe geleistet haben.

Wir wollen den infolge des Krieges geflüchteten Künstlerinnen und Künstlern schnell und unbürokratisch helfen, um ihnen Sicherheit zu bieten und die Gelegenheit zu geben, künstlerisch zu arbeiten. Wir unterstützen lokale Initiativen etwa auf der Ebene der zahlreichen Städtepartnerschaften oder auch die Aktivitäten der Kulturstiftungen und zivilgesellschaftlicher Institutionen.

Wir unterstützen die gemeinsame Erklärung der europäischen Kulturministerinnen und -minister vom 7. März 2022. Gemeinsam mit der Bundesregierung werben sie für europäische Unterstützungsmaßnahmen – insbesondere im Rahmen von Creative Europe – zur Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern und Medienschaffenden.

Wir setzen uns in der Tradition eines intensiven interkulturellen Austauschs mit der Ukraine im Sinne der Völkerverständigung dafür ein, dem ukrainischen Volk sowie ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern und Kultureinrichtungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der jahrzehntelange Kulturaustausch mit der Ukraine, mit ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern, aber auch die Zusammenarbeit mit mutigen russischen Künstlerinnen und Künstlern, von denen sich viele gegen das Putin- Regime stellen, muss fortgesetzt werden. Gerade jetzt braucht es den kulturbasierten zivilgesellschaftlichen Austausch.

Zugleich sprechen wir uns für eine klare Haltung gegenüber der russischen Führung aus. Deshalb empfehlen wir den Kultureinrichtungen, bestehende Kooperationen mit staatlichen russischen Einrichtungen zu prüfen und wo es angezeigt ist, diese auszusetzen.

Wir wenden uns gegen Tendenzen eines Boykotts russischer Kunst und Kultur oder einen Generalverdacht gegenüber russischen Künstlerinnen und Künstlern und auch allgemein gegenüber Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die aus Russland stammen. Wir setzen uns für den Schutz der in der Ukraine liegenden sieben UNESCO- Welterbestätten und der Museen, Archive und Bibliotheken sowie zahlreicher historischer Sakralbauten ein, die für die Menschheit erhalten werden müssen, insbesondere auch der Gedenkstätte Babyn Jar.