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Verleihung des 70. Bremer Literaturpreises

Info

Mo, 22. Januar 2024, 12.00 Uhr
Bremer Rathaus, obere Rathaushalle

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Mo, 22. Januar 2024, 12.00 Uhr, Bremer Rathaus, obere Rathaushalle: Feierliche Verleihung des mit 25.000 EUR dotierten 70. Bremer Literaturpreises an Teresa Präauer für ihren Roman Kochen im falschen Jahrhundert und des Förderpreises von 6.000 EUR an Katharina Mevissen für ihr Buch Mutters Stimmbruch durch den Vorsitzenden der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung, Staatssekretär a.D. Michael Sieber.

Zum Buch Kochen im falschen Jahrhundert: Gastgeberin sein zu können heißt letztlich: erwachsen geworden zu sein. Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden Abend, der immer wieder neu ansetzt, schlau, witzig, heiter, gleichzeitig begleitet von den unterschwelligen oder ganz offen artikulierten Aggressionen der Beteiligten. In ihren Gesprächen verhandeln sie die ganz großen und kleinen Themen, von den Foodporn-Bildern im Internet über Kochen, Einkaufen und Wohnen als soziale Praktiken. Zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer – dabei werden einzelne heutige Begriffe diskutiert, während die Gastgeberin keine besonders talentierte Gastgeberin ist und sich immer wieder ins falsche Jahrhundert versetzt fühlt. Nebenbei wird in Anekdoten eine Geschichte der Waren, Speisen und des Kochens erzählt.

Zum Buch Mutters Stimmbruch: Mutter ist schon lange kinderlos und hat nun auch noch ihre Stimme verloren. Sie muss sich gänzlich neu erfinden, um wieder stark und laut zu werden. Ein poetischer, kompromissloser Roman über den alltäglichen Skandal des Älterwerdens – und die bleibende Sehnsucht nach dem Meer: Der Herbst kommt wenig überraschend, doch er erwischt sie kalt. Denn Mutter ist gar nicht bereit: Das Dach noch immer ungedämmt, der Garten längst nicht winterfest. Sie grollt und bockt, sie streikt und schweigt; sie spricht nicht mal mehr mit sich selbst. Es friert sie oft, der Hals tut weh, und alle Zähne wackeln. Vom Regen sind die Brüste schwer. Was macht der neue alte Körper nur? Ist er noch ich? Mutter ist eine irrwitzige Figur unbestimmten Alters in einem großen, leeren Haus mit Garten. Ihr bricht die Stimme, ihr gebricht es an allem. Erst ein Zahn-, dann ein Ortswechsel sind nötig, damit sie wieder Boden gewinnt und sich einrichten kann in ihrem Leben. Katharina Mevissen schreibt in Körpersprache über eine unberechenbare Transformation. Ein bilderstarker Roman, genau und unerschrocken.